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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 3466

von Carl Töpfer

Homonym

Die Kraft:

»Ich bin, und weil ich bin, seid ihr!
Doch was ich bin – ihr könnt es nicht ergründen.
Den sichern Weg lass ich' Euch gehn in mir,
Den Weg in mich könnt ihr durch mich nicht finden.«

Die Magd:

»War' es nicht die neu'ste Mode,
Wicht'gen Unsinn auszukramen,
Ärgert ich mich schier zu Tode!
Nennt das Kind bei seinem Namen:
Was es ist, nun, ich erklär' es
Gar nichts extraordinäres,
Ein gewöhnlich, wohlfeil Ding,
Schmutzig, selbst für mich gering.«

Der Sultan:

»Dass sich die Köpfe meiner Vielgetreuen
Nicht übernehmen, schließ er mir, Wesir,
Die Granzen zu und geb' er Acht,
Dass solch' gefährlich Ding nicht wird hereingebracht.
Ich brauch' es nicht, man fordert's nicht von mir;
Er mag sich dess', so viel als Not, erfreuen,
Auch in der Mufti Köpfe zieh' es ein,
Im Kopf des Volks dürft' es gefährlich sein.«

Die Kraft:

»Ein Bauer bin ich, der den Acker düngt,
Ein Gärtner, der Euch holde Blumen bringt,
Ein Maler, der die Farbenwirkung kennt,
Ein Postillon, der schnell, wie Keiner, rennt.
Und hatte Segen mich, zu segnen, nicht geboren,
Der heut'ge Tag – er war' für Euch verloren.«

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Das Licht

Anmerkungen

1. Tageslicht; 2. Beleuchtung/Kerze; 3. Erleuchtung/Wissen; (4. Tageslicht)

Verweise

Homonyme, Töpfer