Rätselgedichte, Rätselreime
von Johann und Jacob Janitschka
Erste Silbe
In Asiens blühenden Räumen
Entspring' ich ein farbiger
Quell,
Ich träufle wie Balsam von Bäumen,
Und glänze wie Morgenrot hell.
Von
schaffender Kunst
auch geboren
Erblickt mich buntfarbig die Welt,
Bald färbt mich die
Schwärze des Mohren,
Bald bin ich wie Rosen bestellt.
Woran ich auch immer mich schmiege,
Tritt
spiegelnder
Schimmer hervor,
Ich ebne die Formen und Züge,
Umfließt sie mein
strahlender Flor.
Zweite Silbe.
Aus tierischen Kräften entsprungen
Gibt
keimend die Mutter mich los,
Oft werd' ich im
Keime verschlungen,
Oft ziehet die Mutter mich groß.
Durch Wachsen
zerstör' ich mich selber
Samt meinem versteinerten Haus',
Und trete allmählich in gelber
Gestaltung ins Leben
heraus.
Oft bringet ein Weibchen im Jahre
Mir ähnlich viel tausend ans
Licht,
Und übt an
der herzigen Ware
Getreulich als Mutter die Pflicht.
Das Ganze.
Mein Ganzes an
Reiche verdungen
Kredenzet beim üppigen Mahl',
Hofieret den Greisen und Jungen,
Sein Glanz
ist ihr eigener
Strahl.
Es folgt wie der Schatten dem Schritte,
Wie Luna dem
Sonnengespann;
Bald kleidet es
jetzige Sitte,
Bald Mode des Altertum's an
Lack + Ei = Lakai