Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 2326

von Karl Friedrich Mülcher

Rätsel

Gleich dem Phönix, den die Glut geboren,
Steig ich aus dem Feuermeer empor,
Schweb' im weiten Luftraum, schreibe Horen
Ihren Tanz mit heller Stimme vor.

Traurig klag ich über frische Grüfte,
Stürme, wo empörte Flammen sprühn;
Warnend hall' ich durch der Felsen Klüfte,
Töne lustig, wo die Herden ziehn.

Andacht weck' ich in des Frommen Herzen,
Jauchze bei der Ehe süßem Bund,
Und der Trauernden verborgne Schmerzen
Mach ich laut, doch ohne Zunge, kund.

Selig der, dem jede Lebensstunde
Als ein Ruf zu reiner Lust erklingt,
Dem mein letzter leiser Ton die Kunde
Der Vergeltung schöner Taten bringt.

Lösung anzeigen

Die Glocke

Anmerkungen

Der Phönix ist ein mythischer Vogel, der verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen. [Wikipedia]

Die Horen (gr. »Die Stunden«) sind in der griechischen Mythologie die Göttinnen, die das geregelte Leben überwachen. [Wikipedia]

Verweise

Worträtsel, Müchler, Schupp