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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1914

von Agnes Franz

Scharade (1+1 Silben)

Erste Silbe.
Wollest, bevor Du mich prüfst, mein letztes Zeichen verdoppeln! —
Oft beflügelst Du mich! — Doch, ich beflügle auch Dich! —
Bin dem Kolibri oft an farbiger Pracht zu vergleichen:
Mir zu Ehren erscheint mancher in ähnlichem Glanz!
Schwebend such' ich den Himmel; — es sucht ihn manch hoffendes Mägdlein
Wieder bei mir, denn warum hübe den bittenden Blick
Sie zur Mutter empor, wenn fröhliche Kunde mich ansagt? —
Was mir der Lichtraum gewährt, ei, das gewähr' ich auch ihr!
Zweite Silbe.
Von der Gottheit geweiht, umschließend die köstlichste Gabe,
Kündete würdiger Glanz meinen erhab'nen Beruf!
Gülden strahlte mein Kranz, und bunt die heilige Hütte,
Die Profanen den Schatz göttlicher Weisheit verbarg.
Jetzt — erblickest Du mich erniedrigt zu irdischem Dienste,
Arm und schmucklos verbirgt schüchtern sich meine Gestalt.
Sonst hat das Gold mir gedient; doch jetzt, — o schimpflicher Wechsel,
Dien' ich dem Golde nicht nur, nein! dem geringsten Bedarf! —
Das Ganze.
Aus des Dichters Gemüt erstehet das Ganze. — Es reichet
Vorzeit und Gegenwart ihm Bilder, Begeistrung und Stoff;
In der Lauschenden Kreis verpflanzt er die liebliche Blüte;
Und, was er geistig erschaut, tritt in des Lebens Gebiet.

Lösung anzeigen

Bal[l] + Lade = Ballade

Anmerkungen

Mit der Lade ist Bundeslade der jüdischen Mythologie gemeint. Diese enthielt nach biblischer Darstellung die Steintafeln mit den Zehn Geboten, die Moses von Gott erhielt. Sie war der biblischen Beschreibung zufolge eine mit Gold überzogene und mit zwei Tragebalken versehene Truhe aus Akazienholz. Auf ihr thronten zwei Cherubim, die schützend ihre Flügel über sie ausbreiteten. [Wikipedia]

Verweise

Scharaden, Franz