Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 1891

von Elise Sommer

Rätsel

Du wallst durch die Fluren; ich folge dir nach,
Bald ruh' ich in Grotten, bald irr' ich am Bach,
Bald lausch' ich verborgen im schattigen Hain,
Und Folge dir traulich zum blumigen Rain!
Du irrst zwischen Felsen und Klippen dahin,
Ich folge Dir immer mit liebendem Sinn.
Wenn Hesperos schimmernd in Osten verglüht,
Im Silbergewölke Aurora verblüht,
Die Sichel des Mondes am Himmel erbleicht,
Und Phöbus so glühend den Wagen besteigt;
Wenn nächtliches Dunkel umarmt die Natur:
So folg' ich dir nach durch die Räume der Flur!
Wenn angstvolle Seufzer dem Busen entweh'n,
Und klagende Töne um Mitgefühl flehn;
Wenn lieblich der Laute melodischen Klang
So rührend begleitet dein Trauergesang,
Verrath' ich dir leise der Wehmut Gefühl,
Und sing' in der Laute melodisches Spiel!
Wenn einsam du wandelst im dämmernden Hain
Und träumst dich so heimlich, und glaubst dich allein,
Und denkst nur der Liebe sanftklagenden Laut,
Allein den Dryaden und Nymphen vertraut;
Dann lausch' ich von ferne; ich kenne dein Glück,
Und bringe dir leise die Töne zurück!

Lösung anzeigen

Das Echo

Anmerkungen

Das Gedicht wurde von Elise Sommer nicht als Rätsel konzipiert; die Lösung steht im Original bereits im Titel.

Siehe auch Rätsel Nr. 1425.

Phöbus ist ein anderer Name für Apollon, in der griechischen Mythologie der Gott des Lichts, der Heilung, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Mäßigung sowie der Weissagung und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesangs.

Verweise

Worträtsel, Sommer