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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1732

von Johann Meyer

Palindrom

Holla! heran und aufgepasst,
Schon wieder was zu raten.
Das grimme Ding, ihr seht es fast
Bei jeglichem Soldaten.
Auch ist es noch bei vielen mehr,
Bald so, bald so zu schauen;
Doch tragen's nie, bei meiner Ehr'!
Die Mädchen und die Frauen.
Mit Wonne dreht es mancher Gauch
Sich zierlich um die Fratze;
Die Auster hat's, der Schlüssel auch
Und Maus und Miezekatze.
Bedenklich ist es in Gefahr
Und Wohl darauf zu passen;
Denn mancher, der in Nöten war,
Musst schon daraus 'was lassen.
Schwarz, braun und rot und weiß und grau,
Das sind so seine Farben;
Doch einmal hatt's ein König blau,
Des Frauen grässlich starben.
Und einem andern, wenn es wahr,
Was uns erzählt die Sage,
Dem wächst es durch den Tisch sogar
Wohl bis zum jüngsten Tage.
Es sollte denn, was nötig tut
Doch schwerlich wird geschehen,
Ganz Deutschland unter einem Hut'
Einmal zusammenstehen.
Nun aber les't es rückwärts mal,
Dann wird es manchem sauer,
Dann reitet's oft der General,
Und fährt es oft der Bauer.
Und habt ihr einen Streich gemacht
In eurem Übermute,
So werdet ihr darauf gebracht
Vielleicht gar mit der Rute.

Lösung anzeigen

Bart, Trab

Anmerkungen

Gauch = 1. Kuckuck; 2. Narr, Tor [Duden]

Der König mit dem blauen Bart, dessen Frauen grässlich starben, ist König Blaubart. König Blaubart ist ein Märchen von Charles Perrault, übertragen ins Deutsche von den Brüdern Grimm. [Wikipedia]

Nach der Kyffhäuser-Sage schläft in einer Höhle des Kyffhäuserbergs der Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, mitsamt seinen Getreuen, um eines Tages zu erwachen, das Reich zu retten und es wieder zu neuer Herrlichkeit zu führen. Während er schläft, wächst sein Bart um einen Steintisch. Bis jetzt reicht er zweimal herum und wenn die dritte Runde beendet ist, beginnt das Ende der Welt. [Wikipedia]

Verweise

Palindrome, Meyer