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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1540

von Johann Meyer

Scharade (1+1 Silben)

Die Erste wäre
Vielleicht Chimäre,
Höb' ihre Schwere
Nicht allzuviel. –
Wem sie gegeben
Zur G'nüge eben,
Der hat im Leben
Oft leichtes Spiel.
Sie ist zu schauen
Im Schmuck der Auen,
Der Männer, Frauen
Und gar beim Geld,
Im kalten Steine,
Im glüh'nden Weine,
Im Sonnenscheine
Und Ährenfeld.
Die andre machen,
Glanz zu entfachen,
Auf viele Sachen
Die Maler gern.
Sie schmilzt geschwinde
Und tropft gelinde
Aus Baumesrinde
In weiter Fern!
Auch kann's geschehen,
dass sie zu sehen,
Wo Zeichen stehen
Von deiner Hand.
Dann ward sie eigens
Zum Zweck des Schweigens,
Auch des Bezeugens,
Darauf gebrannt.
Und nun das Ganze,
Von gold'nem Glanze
Im Strauß und Kranze
Wird's oft gescheh'n.
Nach wenig' Wochen
Wird's schon gebrochen,
Und wer's gerochen,
Der findet's schön.

Lösung anzeigen

Gold + Lack = Goldlack

Anmerkungen

Eine Chimäre ist allgemein ein fiktives Lebewesen, das sich aus Teilen von zwei oder mehreren Lebewesen zusammensetzt [Wikipedia]. Im übertragenen Sinn ist hier eine Legierung gemeint, beispielsweise aus Gold und Kupfer (in betrügerischer Absicht).

Verweise

Scharaden, Meyer