Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 1477

von Elise Sommer

Scharade (3 Silben)

Beglückt dich mein Erstes in höherem Sinn,
Dann wird dir der edelsten Freude Gewinn,
Die reinsten, die süßesten Wonnen sind dein:
Heil Allen, die dann deiner Freundschaft sich freu'n!
Ward ich, im gemeineren Sinne, dein Los,
Wie schwellt dich der Dünkel, wie glaubst du dich groß!
Da decket der Zufall der Blößen so viel,
Das Edelste wird dann dem Wahne zum Spiel.
So hebt auch mein Zweites des Redlichen Brust
Mit süßem Bewusstsein, mit himmlischer Lust;
Ihn reizt nicht der falsche, der flimmernde Glanz,
Ihm reichet die Tugend den strahlenden Kranz.
Hier lebt es beglückend, dort macht es gemein,
Da macht es selbst Kluge verächtlich und klein;
Wie wandelt hochtrabend dies Laster einher,
Wie macht es die seichtesten Köpfe so schwer!
So lächerlich, als ich vereinigt auch bin,
So folgenschwer wirkt oft mein kindischer Sinn.
Der Maßstab, mit dem ich ihn messe, den Wert
Der Menschen, ist eben so dumm, als verkehrt.
Ich scheuche Vertrauen und Frohsinn und Scherz,
Mir öffnet sich nimmer ein redliches Herz.

Lösung anzeigen

(unbekannt)

Verweise

Scharaden, Sommer, Forum