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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1445

von Johann Peter Hebel

Rätsel

Ich weiß ein kleines Klösterlein,
's hat mehr als zwanzig Brüder;
Die Armen stehen jahraus jahrein
Und keiner setzt sich nieder.
Der eine zischt, der andre brummt,
Der dritte lallt, der vierte summt,
der fünfte mit dem sechsten murrt,
Der siebente mit dem achten knurrt.
Doch dieser Hader währt nicht lang,
Schon ahnd ich frommen Chorgesang.
Jetzt stimmen sie das Credo an,
So rein, als je der Papst es kann,
Jetzt beten sie das Paternoster
So gut, als je in einem Kloster.
Sie beten dies, sie beten das,
Sogar das fromme Gratias.
Das Klösterlein hat keine Uhr,
Auch weiß es nichts von der Klausur.
Kein Mauermeister hat's gemacht,
Kein Zimmermann daran gedacht,
Doch hat's gefügt ein Handwerksmann,
Der noch viel andres fügen kann.
Nun ratet auf, und ratet nieder;
In schwarzen Kutten stehn die Brüder.

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Fibel

Verweise

Worträtsel, Hebel, Dahl