Ich bin ein sonderbar, verwickelt Ding,
Der eitlen Größe nah, oft folgten mir Gebrechen.
Wenn ich mich an des Unglücks Ferse hing,
Konnt' ich das stärkste Herz durch Sorg' und Kummer brechen.
Vielseitig kannst Du lange drehen mich und wenden,
Rechts lieben Advokaten mehr mich als Klienten.
Ich beuge willig mich vor Dir in allen Sprachen,
Kann rück- und vorwärts geh'n, auch krank beim ersten klagen.
Mit Erd' und Wasser findest Du mich in der Natur,
Allein wir streben beide nach der Tiefe nur.
Ich bin des Todes trauriger Begleiter,
Doch auch des Glücks, dann wirst Du froh und heiter.
Zu spiel ich eine große Rolle in der Welt,
Wo man mich blind dem Schicksal an die Seite stellt.
Leicht fang' ich Dich mit fein' und groben Stricken,
Müsst' ich auch meine Stellung dann verrücken.
Bei kommen kannst Du mir und manchen andren Leuten,
Die gern sich um mein Lob und schöne Worte streiten.
Ein geben kann man mich als Würze der Gedanken,
Obgleich im Doppelsinn die ält'sten Pfosten wanken.
Aus geben sie mir auch zuweilen als Begleiter,
Dann bin ich manchmal grob, und schlag' den Feind oft weiter.
Willkommen bin ich nie, zwingt mich die Not zum Bunde,
Vor eilt mir Fama gern, mit gut' und böser Kunde.
Allein nennt man mich schwierig oft und kritisch,
Doch komm' ich über Dich auch wohl politisch.
Vorn bin ich bei den kleinen Kindern an dem Hut,
Der Schiffer braucht am Schirm mich in der Luft sehr gut.
Ich führe Dich zur Haft zum Keller durch die Tür;
Hast Du mich nicht gelös't, so kann ich nichts dafür.
Zeitung für die elegante Welt, Jahrgang 1837, Nr. 204
Die beiden Quellen unterscheiden sich einigermaßen voneinander. Wir wissen
nicht, welche der beiden Varianten näher am Original ist. Die 1837-Variante
ist zwar älter, allerdings hatten Zeitungsredakteure damals die dumme
Angewohnheit, Texte eigenmächtig zu verändern.