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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1177

von Gustav Theodor Fechner

Scharade (2+2 Silben)

Wofern die ersten beiden
Was Nützliches getan,
So heben sie, mit Freuden
Sich selbst zu loben an.
Doch ob sie's schön vollbrachten,
Ist's ihr Verdienst denn? sprich!
Da sie's ja selbst nicht machten,
Es machte selber sich.
Meist ist dazu entsprungen
Der innre Trieb zur Nacht,
Früh liegt es da gelungen
Fast eh' sie's selbst gedacht.
Doch, lasst sie nur sich loben,
Wir wollen's gern verzeihn;
Bleibt uns doch aufgehoben
Das Werk so rund und rein.
Wie soll ich euch nun schildern
Das zweite Silbenpaar?
Wie reich ich sei an Bildern,
Ich stell' es euch nicht dar.
Es ist die schönste Blume,
Bald dunkelfarb, bald hell,
Die sich zu eignem Ruhme
Erschuf des Lichtes Quell.
Es ist ein Wurfgeschütze,
Das niedlichste der Welt,
Doch fiel von seinem Blitze
Fast jeder große Held.
Es ist ein rundes Gläschen,
Wiegt keine Unze schwer,
Und fasst doch in sein Mäßchen
Leicht Sonne, Mond und Meer.
Bald Liebe scheint's, bald Glaube,
Bald mutig, bald verzagt,
Es überholt die Taube,
Den Falken auf der Jagd.
Vom Ganzen ist zu sagen
Nur Böses allerhand;
Allwege bringt es Klagen
Und Flüche in das Land.
Da Hilft nicht Fluch, nicht Beten,
Wer's hat, der hat die Pein,
Lass dich nicht d'rauf betreten,
Sonst wird dir's schlimm gedeihn.

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Hühner + Augen = Hühneraugen

Verweise

Scharaden, Fechner, Schupp, Forum