Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 965

von Friedrich Schaefer

Scharade (2+2 Silben)

Meine ersten nennt man heilig,[1]
niemals sündigen die letzten.[3]
War's drum weise nicht, wenn eilig
wir die vier zusammensetzten?
Lasst uns Halleluja singen,
dass es möge gut gelingen!
Doch man weiß, die Menschen denken,
aber Gott wird's anders lenken.
Denn nun zählt, was uns geblieben,
zu den ärgsten Tagedieben.
Sieh, in seinem Lotterbette
schläft's, als ging es um die Wette!
Ach, wir werden ausgepfiffen!
Haben wir uns so vergriffen?
Oder waren wir zu eilig?
Denn, gewiss, nicht immer heilig
sind die ersten, ja, wir kennen
viele, die sie Weise nennen.[4]
Doch wir wollen nicht verzagen
und das Wort noch einmal fragen:
Sieh, in einem andern Sinne
wird's uns doch noch zum Gewinne,
aber nur, wenn es uns segnet
und uns nicht die Müh verregnet.[2]

Lösung anzeigen

Sieben + Schläfer = Siebenschläfer

Anmerkungen

Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein äußerlich mausähnliches, nachtaktives Nagetier. Die Gestalt dieses Tieres erinnert an Eichhörnchen und Grauhörnchen. Doch ist der Siebenschläfer erheblich kleiner, hat große, schwarze Augen, rundliche Ohren und einen buschigen Schwanz. Das Gesicht weist keine Zeichnungen aber lange Tasthaare auf. Die Fußballen dieser Tiere sind stets etwas feucht und so beschaffen, dass Siebenschläfer Bäume und Wände ohne Probleme erklimmen können.

[1] Sie Sieben ist in vielen Kulturen eine heilige Zahl, speziell in der Bibel.

[2] Der 27. Juni ist der Siebenschläfertag, der Lostag einer Wetterregel, nach der es bei Regen an diesem Tag sieben Wochen lang regnet

[3] Sprichwort: Wer schläft, sündigt nicht.

[4] Eine böse Sieben ist figürlich ein zänkisches, boshaftes Weib (die zahl 7 gilt seit jeher als Unglückszahl)

Verweise

Scharaden, Schaefer, Dahl, Arbeiter