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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 9889

von Josef Wichner

Rätsel

Zwei Brüder sind wir, blass und bleich
Und Herrscher in dem Totenreich.
Derselbe Tag, dasselbe Jahr,
Dieselbe Stunde uns gebar,
Und dennoch... wie mocht' das gescheh'n?.
Mir haben niemals uns geseh'n
Und werden uns nie sehen können,
Da Länder uns und Meere trennen.
So sitzen wir in eis'ger Ruh
So sitzen wir in eis'ger Ruh
Und schau'n dem Wirbeltanze zu;
Denn alles, alles drehet sich
So dort um ihn, so hier um mich,
Kaum merkbar, wo wir selber thronen,
Doch rasend, wo uns Ferne wohnen.
Und dies sei annoch dir ein Zeichen:
Seit jeher suchen zu erreichen
Die Menschlein uns in Dämmertagen,
Dem Tode trotzt ihr kühnes Wagen;
Doch wem's, dass er uns fand, geglückt,
Der hat, enttäuscht fast, nichts erblickt.
Kannst du noch nicht die Lösung finden
Und wer wir sind, noch nicht ergründen:
Den Schreck der Völker und den Sohn
Der blut'gen Revolution,
Den Mann, der kecklich sich vermessen,
Die Welt in seine Faust zu pressen,
Und der sodann vor hundert Fahren
Des Glückes Wandel musst erfahren,
Betrachte ihn, bis es dir tagt...
Jetzt Hab' ich schon zu viel gesagt.

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Nordpol und Südpol

Verweise

Worträtsel, Wichner