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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 9795

von Eduard Prosch

Scharade (1+1 Silben)

Las erste Wort, das mächtig, große
Umzieht den weiten Erdenball.
Viel Wunder ruh'n in seinem Schoße,
Sie schützt der herrlichste Kristall.

Wohl unterliegt es stetem Wandeln,
Doch seine Pracht ist immer gleich.
Des Menschen Geist, sein kühnes Handeln
Beherrscht des Wortes weites Reich.

Es beut dem Wissensdurst die Brücke,
Wie weit und fern das Ziel auch liegt,
Dem Reichtum dient's und seinem Glücke
Als Quelle, welche nie versiegt.

Es hält das zweite Wort sich oben,
Obgleich es tiefer ward erzeugt.
Man pflegt was oben weilt zu loben,
Dem Höhern sich ein jeder beugt.

Doch wer nur so empor gedrungen
Durch Stürme oder Gährungdrang
Verlieret leicht was er errungen,
Weil eignes Tun es nicht errang.

So auch dies Wort; weil es erreichte
Die Höhe nicht durch eigne Kraft;
So wird's wie alles Eine, Leichte,
Vom ersten Wind dahin gerafft

Doch ist was leicht, nicht immer tüchtig.
Das ganze Wort hat mich's gelehrt,
Das wird, je minder es gewichtig,
Von Kennern um so mehr geehrt.

Gewöhnlich wird die feine Masse
Durch gute Formen noch verschönt,
Und, dass man ihren Wert erfasse,
Von edelem Metall gekrönt

Dann mag des Feuers Geist beleben
Was in dem Wort verborgen ruht,
Und leichte Wolken mögen schweben
Um seine inn're heiße Glut.

Lösung anzeigen

Meer + Schaum = Meerschaum

Verweise

Scharaden, Prosch