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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 9787

von Friedrich Christoph Weisser

Scharade (1+2 Silben)

Das Erste trennt sich nie vom Gold;
Doch finden wir's, wo sonst nur Rosen prangen,
Ihr Schönen, ach! auf Euren Wangen,
So sind wir ihm und Euch nicht hold.

Das Zweite, hättet Ihr's, ich sei nicht ehrlich!
Ist es zum Fliegen gleich entbehrlich,
Doch in die Lüfte schwängt Ihr gleich,
So gut, als mancher Vogel Euch.

Mein Ganzes hält nicht viel von reifer Männer Tugend,
Und lebt und stirbt mit unsrer lieben Jugend.
Arm an Verstand, an Dünkel reich,
Schwatzt es mit Elstern in die Wette,
Schwatzt es von jedem Ding, was sein wird, ist und war.
Quält tolle Reimwut es, so reimt es nur Sonette.
Es tadelt Gott und Welt, und rezensiert sogar.

Bei Frauenzimmern ist's nur allzu wohl gelitten.
Doch wenn – er ist nur leicht versteckt –
Es seinen Nahmen hier entdeckt,
So wird es, denkt an mich! es wird sich ihn verbitten.

Lösung anzeigen

Gelb + Schnabel = Gelbschnabel

Anmerkungen

Gelbschnabel ist zum einen ein junger Vogel, der noch gefüttert werden muss, zum zweiten die Bezsichnung einiger Vogelarten mit gelbem Schnabel, und drittens (figürlich, in verächtlichem Verstande) ein junger unerfahrener Mensch, ein naseweiser Jüngling ohne Erfahrung. Heute ist eher der Begriff Grünschnabel gebräuchlich.

Verweise

Scharaden, Weisser