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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 9680

von Anonymus

Scharade (1+2 Silben)

Das Erste belustigt die frohe Menge,
Die Straßen werden selbst zu enge,
Denn begierig schlürft das Vergnügen
Das Volk mit unersättlichen Zügen.

Wehe dem, den milder Leidenschaften-Gähren
In der letzten grauses Band verstrickt,
Selbst das Schreckende wird seinen Wahnsinn nähren,
Keine Hand hält ihn, wohin er zagend blickt;
Und die heilige Stimme der Natur
Hallt umsonst, er folgt des Unheils Spur –
Auch der treuen Gattin banges Fragen
Scheucht der Stirne grausenhafte Nacht,
Ins Verderben reißt ihn tolles Wagen
Bis zu spät vom Wahnsinn er erwacht;
Unglückselger! aus der treuen Mitte
Deiner Lieben, – aus des Friedens Schoß,
Aus der Freunde froh bewegter Sitte,
Wo der Himmel dir sich mild erschloss
Riss dein wilder zügelloser Sinn
Dich in des Verderbens Strudel hin, –
Ehre, Glück und Freiheit ist verpfändet
Zeit ist's, dass dein Leben endet. –
Kalt verzweifelnd starrt sein Blick
Auf die Trümmer seines Glücks zurück;
Lebet wohl die ihr das ernste Leben
Mir erheitert – brechend sinkt der Muth,
Hin ist meine Kraft – mein männlich Streben,
Bette Strom mich in die kühle Flut.

Das Ganze führt in Wechselgebilden
Das Leben dir vor mit verschönter Gestalt,
Doch aus der Künste Himmels Gefilden
Entströmt nur magisch seine Gewalt –
Da nur wo Kunst und Natur sich gatten,
Reißt dich's fort – dann entfliehen die Schatten,
Die der Künste Schöpferisch Weben
Hingezaubert ins irdische Leben.

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Schau + Spieler = Schauspieler

Verweise

Scharaden, Anonymus