Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 9601

von Anonymus

Scharadoide (2+2 Silben)

Weit breitet sich vor dir des Lebens Teppich aus,
Und tausend Lichtgestalten siehst du dich umschweben –
Des Laubes üppig Grün, der Schöpfung reges Leben,
Und das Entfalten der erblühenden Natur,
Vom Unvergänglichen trägt es die stolze Spur –
Doch in dem Schönen selbst das Schöne zu empfinden,
Bieten dir freundlich hold die Ersten ihre Hand.
Wohl mag der Geist sich kühn durch nächt'ge Tiefen winden,
Die äußre Welt nur knüpft ein rosiges Verband.
Das Geist꞊ und Sinnenwelt fest an einander kettet.
Doch jene schöpferische Kraft
Die geistig aus sich wirkt und schafft,
In holden lieblichen Gestalten
Zaubert sie manches Bild hervor,
Das Leben Ideal siehst du es sich entfalten,
Der Worte Gluten Strom entzückt dein lauschend Ohr;
Die letzten nannt ich dir, doch schließet sich das Ganze
Dann ruht des Geistes Schwung erschöpft in eigner Kraft,
Wie? ruhen nein! er ist's der stets sich neu erschafft.
Und seltsam zaubert er an rosig holdem Bande
Erscheinungen dir vor – aus deiner Träume Welt,
Die Erden꞊Nacht zerfließt – Geführt in Zauber꞊Lande
Fühlst du die Engels꞊Hand, die schützend treu dich hält;
Ach die Geliebte ist's in glühendem Verlangen
Klopft stürmisch deine Brust den Himmel zu umpfangen.
Doch weh! mit ein Mal ist der Himmel dir geschwunden
Die Zauberwelt entflieht, und kalte Wirklichkeit
Streckt ihren Arm nach dir, eng hält sie dich umwunden,
Die Erde ist dir nah, doch ach der Himmel weit.

Lösung anzeigen

Augen + Lieder = Augenlider

Verweise

Scharadoiden, Anonymus