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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 9484

von Matthias Leopold Schleifer

Scharade (1+2 Silben)

1. Silbe.

Was spricht man jetzt in Wien? O sagt es mir!
Die erste Silbe, Freund, gibt Auskunft Dir;
Nur wisse, um nicht irre Dich zu leiten,
Die Auskunft spricht kein Wort von Neuigkeiten.

2. und 3. Silbe.

Die Zweit' und Dritte nennt den Mann,
Des' Wort und Tat es zeigen kann,
Wie jeglich Werk in Geist und Kraft,
Gewerbe, Kunst und Wissenschaft,
Und was sein Genius ergreift,
Schnell durch ihn zur Vollendung reift.

Das Ganze.

Das Ganze ist ein Pfeiler des Hauses Österreich,
Das Ganze ist ein Donner, dem Donner Gottes gleich,
Sein Gruß ertönt wie Waffenklang,
Sein Morgenlied wie Schlachtgesang;
Sein Degen flammt! Verräter, erbleicht! Sein Degen ist
Ein wild verzehrend Feuer, das Eure Reihen frisst!
Und dieses Ganze, glaubt mir's – 's ist wunderbar, doch wahr,
Es zählt bereits einhundert und sechs und vierzig Jahr,
Und lebt noch – wer bestreitet's? – mein Leben setz' ich drauf,
Wohl mehr als ein Jahrtausend! – Wer nimmt den Handschuh auf?
Und so ihr fragt, wo ist es geboren? wo daheim? –
So nennt der Eine Preußen, der Andere Mergentheim;
Ein Dritter weiset gar auf Palästina hin –
Doch ich vertrau euch's ehrlich: es ist daheim in Wien!

Lösung anzeigen

Deutsch + Meister = Deutschmeister

Quelle

Aus dem poetischen Nachlasse von Mathias Leopold Schleifer. Mitgetheilt von K. A. Kaltenbrunner. Jurendes Vaterländischer Pilger auf das Jahr 1848, Nr. 1

Verweise

Scharaden, Schleifer