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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 9154

von Matthias Leopold Schleifer

Homoionym

Wenn du den Alpenhirten frägst,
Der, von der Heimat fern, so traurig schleicht:
»Was will, den du im Busen trägst,
Der tiefe Schmerz, der deine Wange bleicht?«
So wühlest du in seiner Todeswunde;
Zwei kleine Wörtchen geben seufzend Kunde.

Und wenn die Schwalbe südwärts flieht;
Wenn der Student, der Hauptstadt enge Zinnen
Verlassend, in die Heimat zieht,
Wo Jagd und Vogelfang nun bald beginnen,
– So frag' ihn: »Freund, wohin?« Aus frohem Munde
Gibt jenes Wörtchenpaar dir lachend Kunde.

Als ein Wort soll's ein Freund dir sein,
Soll dich Verwaisten wie ein Vater lieben.
Heil dir, hat nicht das Blut allein,
Hat auch sein Herz ihm das Patent geschrieben!
Der Herrlichste von allen auf der Erde
Erscheint in Wien – nie stirbt er dort! – zu Pferde.

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O heim!, Oheim

Verweise

Homoionyme, Schleifer