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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8982

von Anonymus

Anagrammoid

Wohl dem Menschen! welchem es gelungen,
Mich zu seines Herzens Eigenschaft
Ganz zu machen! hat er einmal mich errungen;
O! so fehlt es ihm auch nie an Kraft,
Alles Elend, alle harte Plagen,
Die dies Erdenleben mit sich bringt,
Ohne Murren standhaft zu ertragen!
Auch der Ärmste aller Armen singt,
Wenn er mich besitzt, so frohe Lieder,
Als der Reichste seiner Brüder.
Dreizehn Füße hab' ich, doch verleihe
Ich davon so oft, dass außer mir
Siebzig andre, welche nach der Reihe
Hier verzeichnet sind, drauf gehn. Nimm dir
Nun die Zeit, sie alle zu erraten.
Wenn Geduld und Lust dich unterstützt,
Wirst du dich der Mühe bald entladen,
Weil Umschreibung sie nur leicht beschützt.
[1] Lass mich mit der Menschen höchsten, irrd'schen Gute
Hier den Anfang machen. Hat er dies:
O! so schlägt ihn nicht des Schicksals Rute
Ganz zu Boden.
Trost ist ihm gewiss.
[2] Jene Eigenschaft, die niemals fehlen
Diesem Gute muss, und was ihm nur
Seinen wahren Wert bei guten Seelen
Gibt. [3] Das, was die gütige Natur
An die meisten jungen Mädchen spendet.
[4] Was das Herz durch frohe Tage wird.
[5] Wenn der Fleiß'ge aufsteht. [6] Was sich endet,
Wenn des Menschen Herz in Schwermut irrt.
[7] Die Maschine, die die Zeit anzeiget.
[8] Auch des Türken Weib in jener Welt.
[9] Was der nie hervorbringt, der stets schweiget.
[10] Was verschwindet, wenn sich Krieg einstellt.
[11] Jener Teil, wo in zwo Abteilungen,
Auf und niederwärts das Blut stets wallt.
[12] Das, was Tell den Schweizern hat errungen,
[13] Was sich sammelt, wenn des Hirten Horn erschallt.
[14] Was, wenn man leichtsinnig es verschwendet,
Niemals wieder zu ersetzen ist.
[15] Was sich diese Nacht, wenn's zwölf ist, endet.
[16] Den man nur im Irrtum herzlich küsst.
[17] Auch find'st du die kinderreichste Mutter.
[18] Und ein Tier, das unser Haus bewacht.
[19] Für das Vieh ein gutes Winterfutter.
[20] Was in Sommertagen matt dich macht.
[21] Was ein Anzug, mit Geschmack gewählet,
Für den wohlgebauten Körper ist.
[22] Eine Lust, die wilde Tiere quälet.
[23] Was man auf des Buches letztem Blatte liest.
[24] Eine große Anzahl von Soldaten.
[25] Das, was einstmals Doktor Luthers Hand,
Stark versucht zu unerlaubten Taten,
Warf im Eifer an die weiße Wand.
[26] Ein beladner Wagen. [27] Eine Spalte.
[28] Ein verunehrt Weib. [29] Die heil'ge Zahl.
[30] Auch ein Element. [31] Was oft im Herzen schallte
Eines kranken Sünders, seine größte Quaal.
[32] Was des Mannes stolzes Haupt bedecket.
[33] Zarte Fäden. [34] Das, worinnen Gold,
Silber, Eisen, Zinn auch Kupfer stecket,
[35] Auch ein Tier, das kräftig Fleisch uns zollt.
[36] Was viel kostet. [37] Und womit man Feuer
Durch des Stahls und Steines Hülf anbrennt.
[38] Was dem Müden über alles teuer.
[39] Wie man sonst die Mädchen hat benennt.
[40] Jenes Werkzeug, das die kleinen Kinder,
Oft zum Schweigen und zum Folgen zwingt.
[41] Was nie nah' ist. [42] Der die Schaf' und Rinder,
Schwein' und Gänse auf die Weide bringt.
[43] Zehne von des Menschen kleinsten Teilen.
[44] Dickes Bier. [45] Und jedes Wassers Rand.
[46] Das, was dort Lukretien ließ eilen,
Sich zu morden mit der eig'nen Hand.
[47] Wie durchs Wasser alle Sachen werden.
[48] Auch ein flüchtiges und schönes Wild.
[49] Zwei verbundne Noten. [50] Wie auf Erden
Überall die Frucht sein muss, eh' sie den Hunger stillt.
[51] Was ein Brief, auch Handschuh sonst verkündet.
[52] Horn, auf welchem manche Tiere gehn.
[53] Auch ein Band, das oft zum Unglück bindet.
[54] Was man in der Höhe nie gesehn.
[55] Inn're Teile, die mit Fett umzogen.
[56] Was so manche neue Mähr' gebracht.
[57] Der, der in die Einsamkeit gezogen.
[58] Alles, was der Mensch hienieden macht.
[59] Jenes Laster, das nicht einen Bissen,
Einen Tropfen nicht dem Nächsten gönnt.
[60] Was die Leute gut verstehen müssen,
Die man meist Kavalleristen nennt.
[61] Von dem Baum die äußre harte Schale.
[62] Auch ein Mann von einer Nation,
Die verscheucht herum irrt. [63] Was zum Mahle
Eine Henne gibt. [64] Was die Religion
Furchtbar macht, wenn es zu heftig brennet.
[65] Was der Martinsvogel Dichtern gibt.
[66] Eine Sache, die ein jeder kennet,
Und im Kalbe, wie im Menschen liebt.
Nur aus andern Gründen. [67] Was du heute
Erst gekauft. [68] Geschöpfe mancherlei,
Lebend, wie der Mensch, zu Nutz und Freude,
Unterworfen ihm, dass er ihr Herrscher sei.
[69] Auch der Alten Tänze. [70] Das im Zimmer,
Was zum Aus꞊ und Eingehn nötig ist.
Dies sind siebzig Dinge, und doch immer
Gibt's noch mehr. Zum Beispiel liest
Man: Fritz, rund, du, hier, in mir zusammen,
Jederzeit, und andre Worte mehr.
Suche selbst, doch erst errate, wer?
Wer bin ich, aus dem so viele stammen?
Eine kleine Müh' musst du nicht schonen,
Find'st du mich, so werd' ich dich belohnen.

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Zufriedenheit

Anmerkungen

1. Freund; 2. Treue; 3. Reitz; 4. heiter; 5. früh; 6. Freude; 7. Uhr; 8. Huri; 9. Rede; 10. Friede; 11. Herz; 12. Freiheit; 13. Herde; 14. Zeit; 15. Heute; 16. Feind; 17. Erde; 18. Hund; 19. Heu; 20. Hitze; 21. Zierde; 22. Hetze; 23. Ende; 24. Heer; 25. Dinte; 26. Fuder; 27. Ritz; 28. Hure; 29. drei; 30. Feuer; 31. Reue; 32. Hut; 33. fein; 34. Erz; 35. Rind; 36. teuer; 37. Zunder; 38. Ruhe; 39. Dirne; 40. Ruthe; 41. fern; 42. Hirte; 43. Zehen; 44. Hefen; 45. Ufer; 46. Ehre; 47. rein; 48. Reh; 49. Terzie; 50. Reif; 51. Fehde; 52. Huf; 53. Ehe; 54. tief; 55. Niere; 56. Ruf; 57. einer; 58. tun; 59. Neid; 60. reiten; 61. Rinde; 62. Jude; 63. Ei; 64. Eifer; 65. Feder; 66. Hirn; 67. neu; 68. Tiere; 69. Reihen; 70. Tür

Verweise

Anagrammoide, Anonymus