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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8960

von Anonymus

Scharade (1+1 Silben)

Das Streben der Menschen ist fort und fort
Die erste der Silben zu sein,
Sie wollen erringen durch Frevel und Mord,
Was doch so groß ist und rein!
Und nimmer erreicht wird das hohe Ziel,
Umsonst floss des Blutes, des edlen, so viel.

Doch der letzten der Silben der ist es erlaubt,
Zu kosten das himmlische Gut,
Wenn auch Despotie ihr das Recht dazu raubt,
Die Gottheit selbst gibt ihr Mut.
O möchte sie immer des Vorzugs sich freun,
Und nicht der Sklav' ihres Dieners sein.

Wie nennst Du den Menschen, sei's Weib oder Mann,
Der die beiden Silben vereint?
Mit scheuen Blicken siehst Du ihn an,
Obgleich er nicht schreckhaft scheint.
Jetzt sind ihm der Männer gar Viele verwandt,
Sonst hieß er ein Ketzer und – wurde verbrannt.

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Frei + Geist = Freigeist

Verweise

Scharaden, Anonymus