Wie gut immer meine Werke leiblicher Barmherzigkeit,
Vermut nimmer eine Stärke weiblicher Warmherzigkeit.
An Herkunft ähnlich Dem Königssohne, Unangefochten Auf stolzem Throne, |
Gewähre Obdach Mir völlig Fremden, Bekleide Nackte Mit irischen Hemden, |
Treib ich es häufig Gar toll und munter, Und Spiel und Tanzen Bringt mich herunter. |
Und dekretiere Vom Todesbette Gefangnen Lösung Von harter Kette. |
Bin ein Vergeuder Im Übermaße, Mein Silber werf ich Auf offne Straße; |
Der Toten viele Ich mild begrabe, Mit kühlem Trünke Den Durst ich labe, |
Drum, ob die Schätze Auch überschwänglich, Zeigt sich der Beichtum Gar bald vergänglich. |
Und auch den Hunger Bedenk ich weise, Wenn ich nicht helfe, Fehlt euch die Speise. – |
Doch ohne Segen Ist kein Verschwenden, Auch schaff ich Gutes An allen Enden. |
Doch alles tu ich Mit kaltem Herzen, Drum sieht man scheiden Mich ohne Schmerzen, |
In sieben Werken Üb ich Erbarmen. Ich nahe tröstend Verlassnen Armen, |
Ja, wenn ich sterbe, So jauchzt die Welt Und singet Lieder Und schmückt ihr Zelt. |
Der Schnee
In sieben Werken Üb ich Erbarmen: Die biblische Aufzählung umfasste ursprünglich die folgenden Werke der Barmherzigkeit: die Hungernden speisen, den Dürstenden zu trinken geben, die Nackten bekleiden, die Fremden aufnehmen, die Kranken besuchen, die Gefangenen besuchen, Tote begraben