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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8421

von Friedrich Hoffmann

Palindrom

Da steh' ich an meinem Stabe
Zur öden, kalten Winterzeit
Fast tot, – entblößt von allem Schutze;
Verwehet ist mein grünes Kleid.

Dürft' ich nicht um den Stab mich ranken,
Zerbräch' ich wol im Sturmeswehn;
Doch nur vier Monde – und ihr sollet
Mich in dem schönsten Kleide sehn.

Bald duftet's dann in meinen Blättern
Und Beer' an Beere rötet sich;
Hat Sommersglut mich wohl durchwärmet,
So preis't ihr meine Frucht und mich!

Dreht ihr mich um, so braus' ich euch
Im düstern Forste wild entgegen;
Ich wetzt' am Stamme mein Gewehr,
Nicht leicht soll's sein, mich zu erlegen;
Ja, Hund' und Jäger, meidet mein Revier,
Durch meine Kraft bin Herr ich hier!

Der Jäger hat den Hund genommen,
Ist still in das Revier gekommen,
Er fand das starke Tier gar bald;
Da rollt' ein Donner durch den Wald, –
Getötet lag das borst'ge Tier
In seinem grünen Waldrevier!

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Rebe, Eber

Verweise

Palindrome, Hoffmann, Neue Räthsel