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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 8321

von Friedrich Hoffmann

Scharade (2+1 Silben)

Im Blumenkelch ein Käfer saß,
Ein Blütenblatt zum Frühstück aß,
War recht voll stiller Fröhlichkeit
In seinem grün' und goldnen Kleid.
Ein Stieglitz sah's und flog herzu;
Was wählst die schönste Blume du,
Du kleiner Geck, zu deinem Thron?
Dort kommt das Kind und droht dir schon!

Das Kind ist da, der Käfer schwirrt
Gar schnell von dannen; o er wird
Vom Kinde sich nicht fangen lassen,
Er ist gewohnt, recht aufzupassen!

»Nun such' ich heut' die Ersten hier
Umsonst wol zu dem Zweiten mir;
Die Ersten, roth und wunderschön,
Wenn gleich mit Waffen wohl versehn,
Die Ersten, lieblich von Gestalt,
Mit einem Duft, der süß durchwallt
Mein Gärtchen;« also sprach das Kind,
»Die Käfer sind zu bös gesinnt!«

»Doch sollt' ich sie auch heut nicht finden,
So will ich doch das Zweite winden
Aus Primeln, Nelken und Narzissen,
Die werd' ich schon zu finden wissen.«

Die Blumen pflückt das Kind in Ruh,
Der Stieglitz sieht ihm schalkhaft zu.
Da kam ein Mann in düsterem Gewand,
Der trug das Ganz' in seiner Hand;
Der Stieglitz flog davon erschreckt,
Hat sich im Fliederstrauch versteckt;
Das Kind ein frommes Sprüchlein sprach
Und pflückt' dann Blumen, vor wie nach!

Lösung anzeigen

Rosen + Kranz = Rosenkranz

Verweise

Scharaden, Hoffmann, Neue Räthsel