Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 7429

von Eduard Prosch

Scharade (1+1 Silben)

Das erste Wort hält gut verstecket
Die Waffen, wenn's in Frieden ruht;
Doch wird's zum Kampfe aufgeschrecket,
Dann zeigt es sie und lechzt nach Blut.

Zermalmen mag es, gierig beißen
Selbst das, was ihm gar wohlgefällt,
Die Blumen schonungslos zerreißen,
Die Ähren auf dem Roggenfeld.

Ist groß es, dann entströmt den Lippen
Gewalt'ger Taten hoher Ruhm;
Ist's klein, dann seh' ich's Honig nippen
Aus schöner Blumen Heiligtum

Das zweite Wort mit Glück verrichten
Ist meist des bloßen Zufalls Werk;
Dann harret auf sein Frage-Schlichten
Erwartend unser Augenmerk

Auch anders wird es oft vollführet
Mit Kraft und mit Geschicklichkeit,
Dann bringt es, wie es sich gebühret,
Dem Sieger Lohn im luft'gen Streit.

Es trägt dic Bombe durch die Lüfte
Ins Lager, wo der Feind sich barg,
Und bringt die Erde in die Grüfte,
Die schwer bedeckt den Totensarg.

Und wie der Erde Last den Särgen
Des Grabes finstren Schutz verleiht,
So mag das ganze Wort auch bergen
Sich gern in Nacht und Dunkelheit.

Es hauset in der ewig kühlen,
Der Mutter-Erde unbewacht,
Und nie ermüdet es, zu wühlen
Durch all die Rätsel ihrer Nacht.

Zerstörend ist sein heimlich Leben;
Die Erde selbst verrät's der Welt.
Wo Grabeshügel sich erheben
Bezeichnen sie ein Totenfeld.

Lösung anzeigen

Maul + Wurf = Maulwurf

Verweise

Scharaden, Prosch