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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 7262

von Eduard Prosch

Scharade (1+2 Silben)

Her Muttererde eng verbunden
Steht fest und treu das erste Wort,
Viel Hundert Tage sind geschwunden,
Es war und blieb am selben Ort.

Zum Himmel streckt es aus die Arme,
Gleich dem, der Hülfe sucht und glaubt;
Doch ist es frei von Not und Harme,
Zum Himmel hebt es stolz das Haupt.

Kein Wort kann man von ihm erlauschen,
Nur dann, wenn Sturm und Winde ziehn,
Dann hört man wunderbar es tauschen
In nie verstandnen Melodien.

Das zweite Wort kann vieles lehren,
Doch lehrt es uns die Sprache nicht,
Die wir vom ersten Worte hören,
Wenn es in solcher Weise spricht.

Es gibt in gar verschied'nen Dingen,
Dies zweite Wort Dir Unterricht,
Und mühst Du Dich, wirst Du Dich schwingen
Gar bald hinauf von Schicht zu Schicht

Doch Meister wirst Du nimmer werden,
So laug' Du ihm noch angehörst;
Du wirst es dann nach viel Beschwerden,
Wenn Du ihm längst den Rücken kehrst.

Es muss der Mensch die Sprossen pflegen
Des ganzen Worts von Anbeginn,
Das; sie dereinst auch ihren Segen
ihm bringen, reichlichen Gewinn.

Nur was wir, wenn es schwach, geschützet,
Vor Sturm bewahret und Gefahr,
Vergilt und lohnt es uns, es nützet
Uns mehr und mehr, Von« Jahr zu Jahr.

Drum wird der Zögling hier geschlichtet,
Gezogen und veredelt recht,
Und kerzengrade aufgerichtet,
Wie's ziemt so edelem Geschlecht.

Doch sein Beruf ist einst nur Tragen,
Und wen die Last am meisten beugt,
Den lobt man, wird man nicht beklagen,
Denn selber hat er sie erzeugt.

Der schlechte Auswuchs wird genommen,
Man sorgt, dass er nichts Schlechtes treibt,
Und sollten böse Gäste kommen,
Man schützt ihn, dass verschont er bleibt.

Einst scheiden alle aus den Reihen
Und wandern auf ein andres Feld,
Sich ihres Stamms Beruf zu weihen
Zum Nutzen und Genuss der Welt.

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Baum + Schule = Baumschule

Verweise

Scharaden, Prosch