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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 7251

von Franz Brentano

Scharade (1+1 Silben)

Der ersten schwache Kraft trug einst das Schwert; dem Zecher
Erstarb die Herrschbegier, entschwand die Lust am Becher.
Wen du auf zweiter hast, den wirst du nimmer loben.
Des Ganzen Richtung geht nach oben.

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Haar + Strich = Haarstrich

Anmerkungen

Die ersten beiden Zeilen beziehen sich auf die Geschichte des Damokles: Dieser beneidete den Tyrannen Dionysos um dessen Macht und Reichtum und hob in seinen Schmeicheleien stets dessen Vorzüge hervor. Dionysios beschloss daher, Damokles eine Lehre zu erteilen. Er lud Damokles zu einem Festmahl ein und bot ihm an, an der königlichen Tafel zu sitzen. Zuvor ließ er jedoch über Damokles' Platz ein großes Schwert aufhängen, das lediglich von einem Rosshaar gehalten wurde. Als Damokles das Schwert über seinem Kopf bemerkte, war es ihm unmöglich, den dargebotenen Luxus zu genießen, und schließlich bat er darum, auf die Annehmlichkeiten (und die damit verbundene Bedrohung) verzichten zu dürfen.

Die dritte Zeile bezieht sich auf die (veraltete) Redewendung »Jemanden auf dem Strich haben.« Dies bezieht sich möglicherweise auf die Schusslinie eines Gewehrs, analog zu »jemanden auf dem Korn haben«. Laut Grimm: jemanden beobachten, verfolgen, nachstellen, es auf jemanden abgesehen haben.

Verweise

Scharaden, Brentano, Forum