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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 6461

von August Müller

Scharade (3+1 Silben)

Kennst du den Jünger Dianens, – dir nennen drei Silben den Waidmann! –
Den zu der Kirche Schoß mächtig ein Wunder berief?
Einst – so erzählt die Legende – gewahrt in des Forstes Bezirk er,
Dürstend nach blutiger Lust, einen gar stattlichen Hirsch.
Rasch zu erlegen das Wild, fort drängt's ihn, doch sieh! da erhebt sich
Zwischen dem Zackengeweih drohend ein silbernes Kreuz!
Und der Jäger erbebt, ihm wandelt das Herz sich im Busen;
Niederfällt er, und schwört kniend Verehrung dem Kreuz.
Unter die Heil'gen versetzt' ihn drauf die gewaltige Roma,
Und zum Beschützer erkor fromm ihn der Jagenden Zunft.

Was sich, von Gräben umschirmt und Mauern, auf felsiger Stirne
Furchtbar drohend erhob, als von germanischer Flur
Blutige Fehde den Frieden vertrieb, das nennt dir der Silben
Vierte; in Trümmer zerschellt spricht es noch grausend dich an.

Wo sich das Ganze dir zeigt? – In Sachsen. Ein freundliches Jagdschloss
Gab es nach blutigem Kampf Deutschland den Frieden zurück.
Und in des Feuers Glut erzeugt es der irdnen Gefäße
Viel', die des Meisters Kunst preisen durch mancherlei Form.

Lösung anzeigen

Hubertus + Burg = Hubertusburg

Anmerkungen

Das ab 1721 errichtete Schloss Hubertusburg war ein kurfürstlich-sächsisches Jagdschloss und fungierte außerdem als zeitweilige Nebenresidenz des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August III. Es liegt in Wermsdorf, 11,8 km westsüdwestlich von Oschatz.

Verweise

Scharaden, Müller