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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 5814

von Karl Jacht

Scharade (2+2 Silben)

Die ersten Silben.

Des Erdenlebens seltsamste Gestaltung,
Der Liebe höchsten Schmerz, der Liebe Glück,
Des strengen Schicksals unheilschwere Waltung,
Der Staubgebornen widriges Geschick,
Des Narrengottes allzu freie Schaltung,
Zeigt sich auf uns veredelt Deinem Blick;
Des Heldenmutes feurige Erhebung,
Der zarten Liebe innigste Ergebung.

Die letzten Silben.

Wir bilden uns, schon hier im Erdenleben,
In unsrer Brust ein selig Paradies,
Und wie der Äolsharfe Saiten beben,
Durchzittert uns ein Ahnen, mild und süß;
Wir wünschen auf zum Feenreich zu schweben,
Das unsre Phantasie uns zaub'risch wies,
Und wähnen uns - nicht düstrem Wahn zum Raube -
Entrückt des Erdenlebens niedrem Staube.

Die vier Silben.

Als Letzten schaffen für die ersten Beiden
Für Mit- und Nachwelt wir manch schönes Bild;
Hier schildern wir die höchsten Lebensfreuden,
Dort, wie das Schicksal waltet streng und wild.
O möchte jeder unter uns vermeiden
Die Unnatur, er bilde ernst und mild
Ein Werk, wie's tief sich ihm im Busen reget,
Das frei und frisch und kräftig sich beweget.

Lösung anzeigen

Bühnen + Dichter = Bühnendichter

Anmerkungen

Die Äolsharfe oder Aeolsharfe (auch Geister-, Wind- oder Wetterharfe genannt) ist ein Saiteninstrument, dessen Saiten durch Einwirkung eines Luftstroms zur Resonanz und somit zum Klingen gebracht werden. Ihr Name leitet sich von Aiolos, lateinisch Aeolus, dem Beherrscher der Winde in der griechischen Mythologie, her.

Verweise

Scharaden, Jacht