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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 5267

von Friedrich Güll

Scharade (1+1 Silben)

1. Silbe

Wer mich hat, der hat keinen Mund,
Hat keinen Rachen, keinen Rüssel,
Vom Rinde wieg' ich wohl zwei Pfund,
Und füll' dann eine ganze Schüssel.
Wenn aber du es »halten« sollst,
Du sicherlich im stillen grollst.

2. Silbe

Dem Krämer, der die Lösung zählt,
Geh' fünf um fünf ich durch die Finger;
Das Nussweib, das die Nüsse schält,
Verkauft auch so die kleinen Dinger.
Verfehlt auf einer Kegelbahn:
Als Pudel rechnet man mich an.

Das Ganze

Ich bin ein Vetter von der Maus,
Ich bin verwandt auch mit der Ratte.
In dunklen Gängen, nicht im Haus,
Durchzieh' ich Anger, Wies' und Matte,
Und wer mich da zu fangen denkt,
Hat mich nur, wenn ich mich erhenkt.

Lösung anzeigen

Maul + Wurf = Maulwurf

Anmerkungen

Wie ist die zweite Strophe zu verstehen?

Ein Krämer ist jemand, der engherzig, in kleinlicher Weise eigennützig, gewinnsüchtig ist. Heute ist eher die Krämerseele geläufig.

Pudel oder Schmitz bezeichnet umgangssprachlich einen Fehlwurf beim Kegeln, der die Kugel in die Auffangrinne rechts oder links der Bahn befördert und an den Kegeln vorbei zielt. Früher befanden sich die Kegelbahnen der Gaststätten nicht im Keller, sondern draußen, sodass sich die Rinnen bei schlechtem Wetter oft mit Wasser füllten. Pudel ist demnach das Niederdeutsche Wort für Pfütze.

Eine Matte ist schweizerisch/dichterisch eine Bergweide.

Verweise

Scharaden, Güll