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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 5018

von Friedrich Hoffmann

Scharade (1+1 Silben)

Ich kenn' ein Becken voll und weit,
Von blendend weißem Stein umgeben;
Drin regt sich, sprudelt auf und ab
Ein gar geheimnisvolles Leben;
Quell steigt empor und hell in Bogen
Stürzt er hinab die Silberwogen.

Da plätschert's, murmelt's, – ist es doch,
Als ob die Wellchen sich erzählten
Von Berg und Tal, von Blütenduft
Und wen sie sich zum Freunde wählten;
Nie kann ich da vorübergehn,
Ich muss das Wallen, Sprudeln sehn.

Auch wohnen liebe Wesen drin;
Wie sie so lustig tanzen, springen!
Ei, springet nur nicht über'n Rand,
Das würde ja den Tod euch bringen!
O seht, wie schön bei ihren Tänzen
Haupt, Rücken, Brust und Federn glänzen!

Sie glänzen, wie – – die Erste sagt's,
Die viele Menschen heiß begehren;
Doch Vater meint, dass, hätten sie's,
Sie immer noch nicht glücklich wären.
Wohl manches Gut schaff' es hienieden,
Doch geb' es nicht der Seele Frieden.

Die kleinen Wesen sind das selbst,
Was meine zweite Silbe saget;
Doch hört ihr es von ihnen nie,
Wie oft ihr sie auch darum fraget.
Stumm sind sie; Glanz und Freud' und Leben,
Nur Sprache nicht, hat ihnen Gott gegeben.

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Gold + Fisch = Goldfisch

Verweise

Scharaden, Hoffmann, Fünfzig Räthsel