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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4872

von Frank Karl Nowak

Scharade (2+1 Silben)

Belmont und Adelaide
Bewohnten selbes Haus;
Sie war des Vaters Freude,
Er Schreiber des Papa.

Der alte Rechtsgelehrte
Starb, und sein letzter Will'
Bestimmte die Verehrte
Gleich nach Paris zu zieh'n.

Sie schied mit schwerem Herzen
Von Belmont; er war arm,
Und litt an Liebesschmerzen
Bei seiner großen Not.

Wohin sollt' er sich wenden,
Wohin sollt' er nun flieh'n,
Um seine Qual zu enden;
Zwei ersten winken ihm.

Die Trauerglocken schallen,
Horch wie die Mette hallt;
Belmont ließ sich's gefallen,
Und zog das Mönchskleid an.

Er schwor mit Seel' und Leibe
Die Abgeschiedenheit,
Entfernung von dem Weibe
Und von der schnöden Welt.

Auf einer weiten Reise,
Die Adelaide tat,
Sprach sie nach frommer Weise
Auch bei den Klausen ein.

Sie stand vor einer Pforte,
Die sich ihr aufgetan,
Erkannte Belmonts Worte,
Der an der Pforte war.

Ein Laut! Wie außer Sinnen
Verwünscht' er sein Geschick;
Rennt, wie verrückt von Sinnen,
Zur nassen Letzten hin.

Bald fand man seine Leiche
Im Ganzen, viel zu spät!
Und sie, die Totenbleiche,
Verließ auch bald die Welt.

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Kloster + Brunn = Klosterbrunn

Verweise

Scharaden, Nowak