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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4637

von Wilhelm Neumann

Homonym

Alte Schuld

Himmlische Sterne,
Nähe und Ferne,
Berge und Wälder,
Städte und Felder,
Der Sonne Flammen,
Des Meeres Saum,
Fass ich zusammen
Auf kleinstem Raum.

Und was sich dem schwachen
Auge versagte,
Ich konnte es machen,
Dass riesig es ragte.

Und mochte die Not
Am Körper dir zehren,
Zwar bin ich kein Brot,
Doch kann ich dich nähren.

Einst handelt ich schlecht
Bei des Vaters Sterben,
Es schrien nach Recht
Die Söhne und Erben;
Doch hat das Gericht
Nur Unheil gestiftet,
Für immer das Licht
Des Friedens vergiftet.

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Linse

Anmerkungen

1. transparentes lichtbrechndes Objekt in der Optik; 2. Hülsenfrucht

Die erste Strophe beschreibt Fernrohr, Teleskop und Mikroskop; die zweite die Linse im Auge als Teil des Sehapparats.

Die dritte Strophe bezieht sich auf eine Erzählung in der Bibel, der zufolge Jakob, der jüngere Sohn Isaaks, seinem älteren Bruder Esau dessen Erstgeburtsrecht gegen einen Teller Linsen abkaufte, als Esau erschöpft von der Jagd heimkehrte.

Verweise

Homonyme, W. Neumann