Ihr findet ihn an Ast und Zweigen,
Als frühen Endes Neubeginn,
In stillem
Säumen — Sinnen — Steigen —
Erfüllt sich seines Lebens Sinn:
Der Frühling ruft ihn auf zum Leben,
Der Sommer reift ihn stark und schön,
Im Herbst wird er sich schlank erheben,
Im Winter wird er dürre stehen.[1] —
Doch auch im eignen Lebensgange
Erlebt ihn oft der Mensch, das Tier:
Erhofft, erwünscht gar froh und — bange
Als Erdenglückes Ziel und Zier.[2]
Doch — wenn dem Sommer sie zu Ehren! —
»Aufblühn« in unserm Angesicht,
Dann
werden sie die »Schönheit« stören,
Denn diese »Blüten« schätzt man nicht![3]
So leben immer neu sie weiter,
Wie ihnen Maß und Ziel verliehn,
Ja — »sprossend« selbst an Steig und Leiter,
Woll'n sie uns freundlich aufwärts ziehn.[4]
Spross, Sprosse
1. Trieb; 2. Nachkomme, Abkömmling; 3. Sommersprosse; 4. Leitersprosse