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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 4317

von Friedrich Hoffmann

Rätsel

Es ist viel größer, als ich und du;
Es strebt dem lieben Himmel zu;
Gar viele Arme sind dran zu sehn,
Die regen sich bei Windes Wehn
Und sprechen und flüstern in grünem Kleid, –
Wer's nur verständ', wär sehr gescheit.

Wann der Winter gekommen ist
Mit dem lieben heil'gen Christ,
Zieht es ein weißes Kleidchen an,
Von lauter Krystall blitzt es dann.

Kamen die Schwalben wiedergeflogen,
Hat sich's von Neuem umgezogen,
Trägt grün Gewand, auch weiß wie Schnee,
Auch rosenrot, wie die liebliche Fee
Im Märchenbuch. Doch wunderschön
Hab ich's im Herbste stets gesehn;
Da schaun aus seinem grünen Haus
Viel Kugeln mit roten Bäckchen heraus,
Auch Eierchen, wie der Himmel blau,
Und Beeren und Zapfen, bald bräunlich, bald grau.
Die Kugeln und Eier, – die lassen wir ihm nicht,
Sie geben uns manches leckre Gericht.
Dann fängt es an, gar sehr zu trauern,
Es fallen ihm unter Windesschauern
Die bunten Kleider, eins nach dem andern, ab,
Sie sinken dahin, wie in ein stilles Grab.

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Bäume

Verweise

Worträtsel, Hoffmann, Fünfzig Räthsel