Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 3273

von Rudolf Hagenbach

Homonym

Ach bin ein sonderbares Wesen,
Zu mancherlei werd' ich gebraucht,
Gehalten werd' ich und gelesen,
Gedörrt, gepresst, zuletzt geraucht,
In Essig und in Öl getaucht.
Ich diene dir zu Speis und Trank,
Berichte dir auch manchen Schwank.
Mich malt der Maler auf mich selber,
Bald grüner freilich und bald gelber.
Hast du mit Ziffer mich verbunden,
So zeig' ich richtig dir die Stunden.
Verbindest du mich mit dem Stich,
So zielt der Fechter gern auf mich.
Der Gärtner pflegt mich säuberlich
Mach' ich von meinem Sitz mich los,
Fall' ich dir willig in den Schoß.
Von mir weg spielt der Virtuos.
Der Hirte pfeift fein Lied auf mir.
Als Schirm, als Fächer dien' ich dir.
Was wär' ohn' mich der Blumen Zier?
Das Kleid schaff ich dem dürren Strauch.
Ich bebe vor des Windes Hauch;
Und doch, wenn ich oft gar zu frei,
Verbietet mich die Polizei.
Weh' dir, wenn ich mich plötzlich wende,
Dann ist's mit deinem Glück zu Ende.

Lösung anzeigen

Blatt

Anmerkungen

1. Blatt Papier; 2. Blatt von Pflanzen; 3. Ziffernblatt an der Uhr; 4. Körperregion um die Schulter (Blattschuss, Blattstich); 5. Notenblatt; 6. Zeitungsblatt; 7. Redewendung (das Glück wechselt die Seiten)

Verweise

Homonyme, Hagenbach