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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 2980

von Klamer Eberhard Karl Schmidt

Rätsel

O wie hat die Zeit an mir gehandelt,
Grausam hat sie mich verwandelt,
Seit ich hier im Dienst der Schönheit war.
In der Jugend hab' ich hold gegrünet.
Als ich ausgebildet war,
Hieß mich alles nett und klar.
Jetzt, zerrissen ganz und gar,
Bin ich alt, schon alt im zehnten Jahr.

Dir vor allen hab' ich treu gedienet,
Dir allein, Elisabeth!
Wo du standest, wo du saßest,
Wo du trankest, wo du aßest,
War auch ich, Elisabeth,
Dir getreu, so sehr du mich vergaßest,
Folgt' ich dir bis in das Daunenbett.

O was hilft's? Du gibst für alles Gute
Mir nur Böses! Ach! Elisabeth!
Du zerreißest mich mit kaltem Blute,
Schickst, verachtend, mich ins Lazarett!
Harte Prüfung, Unbestand auf Erden!
O was wird aus dieser Welt noch werden,
Wenn ein Freund den andern so verrät?

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Charpie

Anmerkungen

Charpie (fr., spr. Scharpih, lat. Linteum), zur Bedeckung von Wunden u. Geschwüren benutzte, weder neue, noch ganz abgenutzte, weder zu seine, noch zu grobe, auch nicht gestärkte od. gefärbte, reine Leinwand, die entweder mit einem Messer zu einem seinen Pflaum abgeschabt, od. durch Ausziehen der einzelnen Fäden behandelt wird. [Pierer-1857]

Verweise

Worträtsel, Schmidt