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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 2300

von Friedrich Haug

Scharade (1+1 Silben)

Mein Erstes hofft mit frohem Sehnen
Der Jüngling, doch das Mädchen nie.
Mein Zweites findet sich nur selten,
Erwirbt sich nur mit schwerer Müh',
Ist ein bekanntes Schmeichelwortchen,
Und oft ein Ruf der Sympathie.

Mein Ganzes kommt in deine Hände,
Wenn du des Ersten Sieger bist.
Verachtung dem, der kalt mein Erstes
Bloß nach des Ganzen Maße misst!
Beglückt, wem ohne jenes Ganze
Mein Erstes auch mein Zweites ist!

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Braut + Schatz = Brautschatz

Anmerkungen

Brautschatz ist ein veraltetes Wort für Aussteuer bzw. Mitgift.

1) In der weitesten Bedeutung, zuweilen alles, was die Frau so wohl an beweglichen als unbeweglichen Gütern ihrem Manne zubringt. 2) In engerer und heutiges [1793] Tages der eigentlichsten Bedeutung, dasjenige Geschenk, welches zwei Personen bei der Verlobung sich zum Unterpfande ihrer Liebe und Treue einhändigen; der Mahlschatz. 3) An einigen Orten auch der Schatz, d. i. die Abgabe, welche Untertanen, die sich verheiraten, der Herrschaft entrichten müssen; der Brautschilling. [Adeling-1793]

Brautschatz, Heiratsgut, dasjenige Vermögen. welches die Frau bei ihrer Verheiratung als »Beitrag zur Bestreitung der Ehekosten,« mitbringt. Die Größe desselben richtet sich nach den Vermögensverhältnissen der Braut und ihrer Eltern, sie ist ein Ergebnis der Willkür oder der wechselseitigen Übereinkunft. Über die Verwendung existieren unter beiden Neu-Vermählten in der Regel besondere Verträge, und die verschiedenen Gesetze gestatten die Verwaltung entweder dem Manne, oder verweigern sie ihm. Oft steht der Frau oder ihrem Kurator allein die Verfügung über ihr Eingebrachtes zu, und wenn z. B. der Mann Bankrott macht, so ist, im Fall die Frau nicht solidarisch als Mitschuldnerin aufgetreten, sie auch zu keiner Zahlung an die Kreditoren verpflichtet, und ihr Heiratsgut wird demnach gerettet. [Damen-Conversations-Lexikon-1834]

Verweise

Scharaden, Haug