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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1593

von Heinrich Möwes

Scharade und Homonym

1.
Ich bin ein Band an Arm und Hut;
Ein Kleid, das meist recht übel tut;
Ein Kleid, das mancher angelegt,
Der mich sehr tief im Herzen trägt; —
Da bin ich eigentlich zu Haus,
Und lösche drin die Lichter aus,
Und einer düstern Wolke gleich
Leg' ich mich übers Antlitz bleich.
2.
Ich kann mich schmiegen, wie's ein Mann
Bei Hofe selbst nicht besser kann;
In allerlei Gestalt gebannt
Bin ich den Frauen drum zur Hand.
Ich locke, tanzt der Lenz heran,
Viel hungrige Gesellen an;
Sie zehren, mir nichts dir nichts, frisch
An meinem wohlverseh'nen Tisch.
1. und 2.
Wenn ihr mich seht an stillem Ort'
So bin ich Wacht vor heil'gem Port',
Und schirme da ein niedrig Dach,
Wo Frieden wohnet Nacht und Tag.
Und ob es auch da Tränen gibt,
Es weint da nur, wer treulich liebt; —
Da hat ein Feuer ausgebrannt,
Und anderswo sich hingewandt;
Zurücke blieb ein Aschenhauf',
Aus dem steigt einst ein Phönix auf;
Ich hänge, wie von Tränen schwer,
Gebeugten Hauptes drüber her.

Lösung anzeigen

Trauer + Flor = Trauerflor

Anmerkungen

Der Phönix ist ein mythischer Vogel, der verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen. [Wikipedia]

Flor ist zum einen ein sehr leichtes, aus zarter Seide, Nesselgarn oder Wolle bestehendes Gewebe und zum anderen eine Ansammlung mehrerer blühender Blumen (Blumenflor, Tulpenflor).

Verweise

Scharaden, Homonyme, Möwes