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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1523

von Friedrich Haug

Rätsel

Ihr seht mich ohne Licht bei finstrer Nacht
und in der Nacht bei hellem Tage.
Wisst, dass ich manchen Unfug wage
und tolldreist, aber unbedacht,
selbst meinen Vater oft verjage;
mein Haus liegt – so ist's hergebracht –
in schiefer oder umgestürzter Lage.
Ob ich von einem Glockenschlage
zum andern euch gefalle, missbehage,
belohne, straf, entzücke, plage,
ja töte, gilt mir gleich: denn allen ist es kund:
Gesetzlos handl' ich, rasch und ohne Grund.
Was ich, von meinem Oberherrn gesendet,
still unternehme, wirkt und blendet,
doch spiel ich oft den Harlekin;
im Augenblicke, der mein Dasein endet,
könnt ihr erfahren, wer ich bin.

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Traum

Anmerkungen

Der Vater des Traums ist der Schlaf; das Haus des Traums ist der Kopf des Schläfers.

Verweise

Worträtsel, Haug, Schupp