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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1155

von Gustav Theodor Fechner

Scharade (2+1 Silben)

Zuerst vom ersten Paare:
Das ist ein kleiner Mann,
Der Künste wunderbare
Und tausendfält'ge kann;
Nichts gibt es zu bestellen
Wozu er nicht gewandt,
Und ein paar Spießgesellen
Sind stets dabei zur Hand.
Er fiedelt, wollt ihr tanzen,
Hilft überall im Haus,
Schreibt Verse, tötet Wanzen,
Reibt Flecken sorgsam aus;
Doch gibt auch viel zu klagen,
Er ist ein Mausedieb,
Liebt Schnippchen euch zu schlagen,
Und hat das Leckern lieb.
Ihr könnt es euch kaum denken,
Wie schmiegsam, biegsam, rasch
Das Männlein von Gelenken,
Das geht euch husch und hasch!
Jetzt bückt und drückt, versteckt sich's,
Scheint jetzt verschwunden ganz,
Dann wieder reckt und streckt sich's,
Steht da als langer Hans.
Zuweilen, nicht zu frieren,
Seht ihr's wohl eingepackt;
Doch besser sich zu rühren,
So geht es lieber nackt;
Und wenn es sich will schmücken, –
Wem fiele sonst dies ein? –
So trägt es auf dem Rücken
Gern einen großen Stein.
Der dritten Silbe wegen
Bemüht jetzt euern Witz;
Ein Dach ist's, gegen Regen
Und Sonne jedem nütz.
Die Bodenkammer drunter
Enthält bald dies, bald das;
Oft Stroh und alten Plunder;
Dann Schad' um den Gelass!
Oft Sachen sind's gar seine,
Salz, guter Spiritus,
Rosinen, große, kleine,
Auch manche harte Nuss;
Oft sind's nur Kraut und Rüben,
Oft ist gar alles leer. –
Man kann das Dach verschieben
Und rücken kreuz und quer.
Zum Ganzen nach den Stückeln:
Der ersten Silben Schelm,
Will man den Kopf ihm prickeln,
Setzt gern es auf als Helm;
Dann zwischen Lanzenspitzen
Sich regt er ungescheut;
Will nur das Helmlein sitzen,
So tun sie ihm kein Leid.

Lösung anzeigen

Finger + Hut = Fingerhut

Verweise

Scharaden, Fechner