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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1117

von Franz Brentano

Rätsel

Die Apostel
Der Meister sendet uns zwei für zwei,
dass unser Werk ein gesegnetes sei.
Und wo man uns aufnimmt, treu dem Wort,
Da bleiben wir stets, so lang wir am Ort.
Weh aber dem Haus, das uns nicht empfängt,
Sein Glück es von frevelnder Schwelle drängt. –
Wir künden von Dächern das neue Leben,
Das Gottes Huld der Erde gegeben.
Da schließt nicht das Ohr der verstockteste Sünder,
Es lauschen der Botschaft die Scharen der Kinder.
Von allem Volk hoch angesehen,
Bleibt, wo wir uns zeigen, die Menge stehen.
Doch wollen, wie Paulus, wir Hilfe nicht borgen,
Für unser Bedürfen wir selber sorgen. –
Bald fügt es Gott, wir bilden die kleine,
Von Herzen ganz uns ergebne Gemeine;
Die hegen wir zärtlich, wie Mütter hegen,
Und ziehen nicht weiter auf unsern Wegen,
Bis alle erstarkt durch Lernen und Üben
Und fähig wie wir zu hoffen, zu lieben. –
Oft mussten wir fliehen vor Feindesmacht;
Dann haben wir liebend zurückgedacht
Und wieder besuchet von Zeit zu Zeit
Die Stätte früherer Wirksamkeit.
Doch hört, ihr Lieben! wenn auch nicht gern:
Wir wissen nichts von Christus dem Herrn.

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Ein Storchenpaar

Anmerkungen

Das Storchenpaar bringt ja die Kinder, wie jeder weiß. Mit Meister ist wohl der Schöpfer gemeint. Die Feindesmacht ist der Winter, vor dem die Störche in den Süden fliehen. Störche kehren auch oft zu ihrem alten Nistplatz zurück.

Verweise

Worträtsel, Brentano, Forum