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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 616

von Franz Brentano

Homonym

[1]Nicht stumpf ist's und nicht schneidig,
[2]Oft hart zugleich und kreidig;
[3]Beim Schreiben das Kind darauf bedacht,
[4]Beim Sprechen zeigt's in Würd und Macht.
[5]Beim Pochen dröhnt's, das klingt fatal,
[6]Gibt's auch als Amboss festen Stahl.
[7]Zum Suchen schließt, wie blinder Kuh,
Die Binde ihm die Augen zu.
[8]'s ist billig, vor allem kräftig,
[9]Macht Diener im Garten geschäftig.
[10]Gibt man es dir, bleibt's unbenommen,
dass du nicht hast, was du bekommen,
Indes ein andrer umgekehrt
Es hat, der seufzend sein begehrt.

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Recht

Anmerkungen

1. das Recht ist kein stumpfes Schwert

2. manchmal unerbittlich hart, manchmal kreideweich

3. Rechtschreibung

4. Rechtsprechung

5. Das Pochen mit dem Hammer bei der Urteilsverkündung

6. Das Recht ist der Amboss, auf den der Hammer der Gerechtigkeit niedersaust? Man soll niemals zwischen Hammer und Amboss geraten!?

7. Justitia wird mit einer Augenbinde dargestellt

8. Redewendung: recht und billig; rechtskräftig

9. Der Diener recht den Garten (mit einem Rechen)

10. Recht bekommen und Recht haben sind zwei verschiedene Dinge

Lösung von Alexander Schüller im Jänner 2012. Die Autorenlösung ist uns nicht bekannt.

Verweise

Homonyme, Brentano, Forum