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Fairness

DENKmal Nr. 2002-16 von Franjo Schulte

"Lass uns auswürfeln, wer den Schampus bezahlen muss", schlug Gerhard vor.

"In Ordnung", sagte Joscha. "Hier sind zwei gewöhnliche Würfel und ein Becher. Ich würfele jetzt so lange, bis die Würfel eine 6 oder 7 als Summe ergeben. Bei einer 7 zahlst du, bei 6 ich."

"Blödsinn. Glaubst du etwa, ich kann nicht rechnen? Die Chance, dass du dann gewinnst und ich bezahlen muss, ist doch viel größer!"

"So viel größer nun auch wieder nicht, aber - na gut. Dann nehmen wir eben 7 und 8. Bei einer 7 zahlst du, würfele ich aber zuerst eine 8, zahle ich."

"Vergiss es! Ich falle nicht darauf herein. Es ist doch genau wie mit 7 und 6."

"Dann machen wir's eben interessanter. Der eine bezahlt, wenn zuerst ZWEIMAL die Summe 7 erschienen ist, der andere, wenn sowohl die 6 als auch die 8 gewürfelt wird, je nachdem, was zuerst passiert. Und damit du nicht wieder gleich losmeckerst, werde ich bezahlen, wenn zuerst die zweite 7 gewürfelt wird. Oder ist es dir anders herum etwa lieber?"

"Hmm. Ich habe zwar kein gutes Gefühl dabei, aber - in Ordnung. Wirf!"

Und Joscha warf. Zuerst eine 3, dann eine 7, dann eine 10, dann eine 8 - jetzt wurde es spannend - und dann erschien - noch eine 7!

"Ha! Du musst zahlen, mein Lieber. Da hast du dich wohl verrechnet!" triumphierte Gerhard. Und Joscha zahlte - grummelnd: "Von wegen verrechnet! Pech war's, einfach nur Pech ..."

Wie groß genau aber war die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Joscha dieses Spiel
verlor?

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