Gabriel, der Schattenjäger, sitzt in seinem Arbeitszimmer auf Schloß Ritter in Rittersberg und schreibt an einem neuen Buch. Dabei kommt er nicht so richtig voran, er braucht Inspiration. Es klingelt, die Inspiration ist nahe. Es ist eine Gruppe Dorfbewohner, angeführt von Werner Huber, dem Dorfwirt, und dessen Vetter Sepp Huber, der in der Nähe von München wohnt. Sepp Hubers Tochter, Toni, sei am Waldrand von einem riesigen Wolf getötet und verschleppt worden. Es müsse sich um einen Werwolf handeln; denn der Wolf hätte intelligente, menschliche Augen gehabt.
Die Dorfbewohner bitten den Schattenjäger, den Werwolf zu jagen. Sepp Huber und seine Frau würden zu Verwandten im Norden ziehen, Gabriel hätte deren Haus, den Huberhof, für sich. Gabriel sagt nach einigem Zögern zu.
Die Polizei sei natürlich informiert, sie glaube, daß Toni von einem der Wölfe angefallen worden sei, die vor einiger Zeit aus dem Münchner Zoo ausgebrochen seien.
Gabriel erwacht im Wohnzimmer. Mit sich führt er: Einen Talisman, ein angefangenes Manuskript, ein Diktiergerät, ein Notizbuch und Visitenkarten. Aus seiner Tasche vor der Kommode nehmen wir unsere Geldbörse, einen Ritter-Dolch, einen Brief von Grace und einen Brief des Rechtsanwalts Übergrau.
Gabriel,
Ich habe gerade die katholische Kirche von einem Wunder unterrichtet - im Laden hat sich wirklich einiges getan. Wir bringen die Ware unter die Leute ... nun, wie in einem richtigen Laden. Ich warte nur darauf, daß jeden die Jungs von der "versteckten Kamera" hervorspringen und uns fragen, ob wir Spaß verstehen. Wie es das Schicksal will, ist "The Voodoo Murders" auf Platz 20 in der New York Times geklettert. Der amerikanische Geschmack ist mitunter wirklich erschreckend. Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich gerne etwas von dem Geld nehmen, um den Laden in Schuß zu bringen. Deiner Großmutter geht es gut, aber sie vermißt Dich. Mosley hängt rum und geht einem wirklich auf die Nerven. Glücklicherweise brauche ich nur den kahlköpfigen "Detective Mostly" aus Deinem Buch (mit seinen ganzen 240 Pfund) erwähnen, und Dein Freund wird rot und ist in fünf Sekunden draußen. Hier ist alles geregelt, und wir warten bloß auf Deine Entscheidung. Ich denke, es läßt sich ein Käufer finden, wenn Du das vorhast. Ich weiß, Du haßt Briefeschreiben, aber ich muß wenigstens ungefähr wissen, welche Pläne Du hast, damit ich selbst für mich planen kann. Grace |
Übergrau, Höffen & Schnell München, im Februar 1994 Sehr geehrter Herr Knight, Der Titel und die Ländereien sind nun offiziell beim Landratsamt Rittersberg auf Ihren Namen eingetragen worden. Dank der von Ihnen zur Verfügung gestellten Mittel ist die Liegenschaft nunmehr schuldenfrei. Die Erbschaftssteuer, die ausstehende Grundsteuer und andere Abgaben sind beglichen worden. Vielen Dank auch für den zusätzlichen Vorschuß und das Vertrauen, das Sie in die Kanzlei Übergrau, Höffen & Schnell als Ihre Familienanwälte gesetzt haben. Sollte es noch Unklarheiten oder Fragen geben, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Falls Sie nach München kommen sollten, besuchen Sie mich doch kurz, um sich vorzustellen. Hochachtungsvoll Harald Übergrau |
An Tisch schreiben wir zunächst einen Brief an Grace, um sie von dem neuen Fall zu unterrichten.
[Wir finden den Brief im Repository, können ihn aber nicht lesen. Was drinnen steht, erfahren wir wohl erst, wenn Grace ihn erhalten hat. Irgendwann müssen wir ihn wahrscheinlich aufgeben.]
Wir lesen die Zeitung, die auf dem Tisch liegt. Auf der Titelseite finden wir einen Bericht über die Wölfe, die angeblich aus einem Zoo entkommen sind:
Killerwölfe aus dem Zoo immer noch auf freiem Fuß
Die zwei Wölfe, die aus dem Münchner Zoologischen Garten in Thalkirchen entlaufen sind, konnten von der Polizei und den Jägern bisher noch nicht wieder eingefangen werden. Der für den Fall verantwortliche Kriminalbeamte, Kriminalkommissar Leber vom Polizeirevier Prinzregentenplatz, sagte, daß die Polizei einen neuen Plan durchführt, basierend auf der Mithilfe erfahrener Fährtenleser aus Übersee. Bis jetzt scheinen sich die Wölfe ausschließlich auf dem Lande aufgehalten zu haben, jedoch hat die Polizei bisher noch keine Antwort auf die Frage, warum die Angriffe so weit voneinander entfernt geschehen sind. Die Wölfe haben offensichtlich noch kein neues festes Revier bezogen. Bezüglich der Inkompetenz der Polizei hat es viele Spekulationen gegeben. Die Zoobeamten haben bis jetzt jeglichen Kommentar abgelehnt. (Weiter auf Seite 5) |
Zur Fortsetzung auf Seite 5 können wir nicht weiterblättern.
An der Garderobewand finden wir eine Notiz von Herrn Huber, dem Hausherren:
Herr Knight,
Die Autoschlüssel sind neben der Türe. Vielleicht sollten Sie aber lieber nicht mit dem Wagen in die Stadt fahren. Nehmen Sie die Straße nach Lochham. Parken Sie dort das Auto und nehmen Sie die Bahn. Danke für Ihre Hilfe. Huber |
Vom Brett unter dem Spiegel nehmen wir die Autoschlüssel.
Ins Schlafzimmer der Hubers will Gabriel nicht gehen, also gehen wir hinaus. Eine Leiter steht an den Balkon gelehnt; Gabriel will nicht hinaufklettern. Das Auto steht in der Einfahrt. In einem Anbau finden wir einen Sack schnelltrocknenden Zement, eine Wasserleitung und einen Blecheimer.
[Irgendwann werden wir wohl Beton mischen müssen.]
Wir gehen den Weg nach Osten entlang zum Wald und kommen dabei an einem Wassertrog vorbei. An der Stelle, an der das Mädchen getötet wurde, finden wir ein rötliches Haarbüschel und stecken es ein.
[Warum die Polizei das nicht gefunden und mitgenommen hat?]
Wir fahren mit dem Auto [Autoschlüssel auf das Auto anwenden] zur S-Bahn-Station Lochham und von dort mit der S-Bahn weiter zum Polizeirevier beim Prinzregentenplatz, werden aber nicht zu Kommissar Leber vorgelassen.
[Ab sofort vermeiden wir die stereotype Phrase "Wir fahren ...", sondern sagen einfach, wo wir uns befinden.]
Aus dem Zoo in Thalkirchen sind laut Zeitungsbericht zwei Wölfe ausgebrochen. Wir können einige Wölfe in ihrem Gehege beobachten; in das Gehege können wir aber nicht eindringen.
Wir würden sehr gerne ein paar Wolfshaare aufklauben, um diese mit den beim Huberhof gefundenen Haaren zu vergleichen. Wir warten, bis Thomas, der Wärter, kommt und sprechen ihn an. Die Wölfe, Hilda und Parsifal, seien nachts entkommen, angeblich war das Tor des Geheges offen (das sei aber sehr schwer und schließe automatisch, es müsse irgendwie blockiert gewesen sein). Nein, den beiden Wölfen traue er keinen Mord zu. Parsifal sei dunkelgrau und älter; Hilda sei heller, mit fast weißer Brust, jung und verspielt. Der Nachtwärter sei inzwischen gefeuert. Zu den Wölfen könne er uns nicht vorlassen, dazu bräuchten wir eine Genehmigung vom Leiter der Säugetierabteilung, Dr. Klingmann. Dieser sei im Verwaltungstrakt zu finden.
Im Verwaltungstrakt finden wir Dr. Klingmann in seinem Büro. Überall hängen Bilder von Wölfen. An einer Wand steht ein Aktenschrank; Klingmanns Jacke hängt an einem Kleiderständer; auf dem Schreibtisch liegt ein Walkie-Talkie; im Hintergrund führt eine Türe in einen Nebenraum. Wir sprechen Dr. Klingmann an. Er ist Verhaltensforscher, Spezialgebiet Wölfe, offensichtlich ein wissenschaftlicher Außenseiter. Nicht viele seiner Kollegen würden seine Ansichten teilen, aber er habe andere gefunden, die dies tun würden. Die Wölfe seien schon vor zwei Monaten ausgebrochen. Nein, er könne uns den Zutritt zum Zwinger nicht erlauben.
Wir finden Marienplatz 21, das Anwaltsbüro Übergrau (im Westen neben dem Fleischer). Wir fragen Herrn Übergrau nach einem Zoologie-Experten. Übergrau telefoniert mit einem seiner Klienten, Dr. Schweiger. Dieser verweist uns an das biologische Labor der Universität. Wir sollen dort sagen, daß wir von ihm (Dr. Schweiger) kämen.
Wir finden einen Postkasten, können den Brief an Grace aber nicht einwerfen. Einen Kuckucksuhrenladen und einen Buchladen will Gabriel nicht betreten. Um einen Straßenmusikanten stehen ein paar Leute herum, Gabriel will aber mit keinem von ihnen reden.
Im biologischen Labor der Universität lassen wir die am Waldrand gefundenen Haare vom Laboranten Michael analysieren. Die Haare seien nicht menschlich, gehörten zu einem Tier, weder Hund noch Wolf, eher Wolf, vielleicht ein Hund-Wolf-Mischling. Sie würden jedenfalls zu keiner der im Buch verzeichneten Rassen passen.
Wir sehen uns nochmals beim Huberhof im Freien um und entdecken links vor dem Wassertrog einen großen Pfotenabdruck. Im Anbau mischen wir Zement an, um einen Abdruck zu machen [Klick auf den Blecheimer]. Beim Wassertrog und füllen wir den Zement in den Pfotenabdruck. Während der Zement trocknet, bringen wir den Blecheimer zurück in den Schuppen. Beim Wassertrog ist der Zement inzwischen hart, wir nehmen den Pfotenabdruck an uns.
[Warum der Pfotenabdruck ein Positiv ist und kein Negativ - das wissen wohl nur die Spieleautoren.]
Wir wollen den Pfotenabdruck Dr. Klingmann zeigen, aber Gabriel will nicht, Klingmann sei möglicherweise zu sehr involviert. Also bringen wir den Pfotenabdruck ins biologische Labor der Universität. Dort sagt uns Michael, daß es sich um den Abdruck eines Wolfs handle, daß dieser aber ungewöhnlich groß und schwer sein müsse, ca. 70 kg. Normalerweise wiegen Wölfe maximal um die 40 kg.
In der Dienerstraße (ganz im Osten) finden wir auf der rechten Straßenseite ein Postamt, wo wir den Brief an Grace aufgeben.
[Ohne den Hinweis in der Anleitung hätten wir diese Aufgabe nicht geschafft.]
Wir müssen irgendwie an die Wölfe heran. Wir basteln aus dem Band mit dem Gespräch mit Dr. Klingmann eine Anweisung an Thomas zusammen: "Thomas? Herr Dr. Klingmann hier. Zeigen Sie Mr. Knight unsere Wölfe." [Klingmann-Band in Laufwerk A einlegen, leeres Band in Laufwerk B, dann der Reihe nach von Band A die Wörter wählen, die auf Band B übernommen werden sollen.]
Klingmanns Büro ist leer. Auf seinem Schreibtisch finden wir ein Funkgerät. Wir schalten es ein; Thomas ist am anderen Ende. Wir spielen das Band ab [Band auf das Funkgerät anwenden]. Thomas ist überrascht, bestätigt aber die Anweisung.
Wir durchsuchen Dr. Klingmanns Mantel am Kleiderständer und finden ein Stück Papier, das wir einstecken. Dr. Klingmann kommt zurück, um ein Haar hätte er uns erwischt.
Beim Wolfsgehege wartet schon Thomas auf uns. Er führt uns in den Zwinger und lockt Margarita an. Sie trägt ein Halsband mit Marke. Wir streicheln sie (entgegen Thomas' Anweisung) und erhalten dabei wieder eine Haarprobe.
Im biologischen Institut lassen wie die Margaritas Haarprobe untersuchen. Michael bestätigt, daß sie zu einem Wolf (Canis Lupus Lupus) gehöre und nicht mit der anderen Probe identisch sei. Wir erhalten einen Analysebericht.
Wir untersuchen das Papier, das wir aus Dr. Klingmanns Mantel geklaut haben. Es ist ein Jagdschein, gültig für ein Jahr.
Auf der Rückseite steht etwas, offensichtlich in Spiegelschrift:
Wir lesen sie im Spiegel neben der Türe: "Königlich-Bayrische Hofjagdloge, Dienerstr. 54".
In der Dienerstraße 54 (Marienplatz, ganz im Osten, neben dem Postamt, ein Stück die Straße hinauf) werden wir ziemlich unfreundlich empfangen ("Dies ist ein privater Club"). Unsere Fragen werden nicht beantwortet. Als wir wissen wollen, was das hier überhaupt sei, werden wir hinausgeworfen.
Wir fragen Rechtsanwalt Übergrau nach der Loge. Er kennt sie auch nur dem Namen nach und erklärt Gabriel noch, was ein Jagdschein sei.
Wir besuchen nochmals die Hofjagdloge und sprechen mit dem unfreundlichen Sekretär. [Diesmal stehen uns andere Fragen zur Verfügung als beim ersten Besuch, warum auch immer.] Wir erfahren, daß nur Mitglieder aus altem deutschen Hause dem Club beitreten dürfen. Auf unseren Einwand, daß wir aus altem deutschen Hause kämen, werden wir aufgefordert, einen Nachweis dafür zu erbringen.
Übergrau gibt uns eine Kopie unseres Stammbaums, der als Nachweis unserer guten Abstammung ausreichen sollte.
In der Hofjagdloge präsentieren wir unseren Stammbaum. Wir erfahren, daß wir außerdem noch eine formelle Einladung eines Mitglieds des Clubs bräuchten. Der Sekretär stellt sich als Xaver vor. Baron Friedrich von Glower, ein Mitglied des Clubs, kommt zufällig hinzu, schaut sich unseren Stammbaum an und lädt uns formell ein. Endlich betreten wir das Clublokal.
Baron von Glower stellt alle vor. Dr. Klingmann unterhält sich mit Baron von Zell; an der Bar trinken Herr von Aigner, Herr Hennemann und Herr Preiss ein Bier. Die Gesellschaft löst sich jedoch bald auf, die Mitglieder gehen ihrer Wege. Wir bleiben mit Baron von Glower zurück, dieser muß jedoch auch bald gehen. Er gibt uns noch seine Visitenkarte und weist Xaver an, uns jederzeit Zutritt zu gewähren.