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Sprechen Sie Wienerisch?

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Buchstabe P

packeln paktieren, geheime Geschäfte machen, absprechen

Packerl "Hau ma uns auf a Packerl" = "tun wir uns zusammen"

Palatschinke Pfannkuchen. Ungarisch "palacsintha"

Pallawatsch Durcheinander

Palmkatzerl, Palmkätzchen Weidenkätzchen

Panier 1. Brösel/Ei/Mehl-Kruste, in dem das Wiener Schnitzel herausgebacken wird; 2. schicke Kleidung, Anzug ("hau di in die Panier" = ziehe Dir den Anzug an)

Pantscherl Verhältnis, Liebschaft

Papalatur Mund. »Er kann seine Papalatur nicht halten« sagt man über jemanden, der zu allem und jedem unpassende Bemerkungen machen muss

Papp Brei, schlechtes Essen

Papperl Essen

Pappn Mund

Paradeiser Tomate (von Paradiesapfel)

Pariser 1. besonders feine Fleischwurst; 2. Kondom

Parte Todesanzeige (das Blatt feines Papier mit dem schwarzen Rahmen, das an alle Freund, Bekannte, Verwandte im Fall des Todes verschickt wird)

Partie 1. Heirat; 2. Ausflug; 3. Warenmenge; 4. Arbeitsgruppe

paschen klatschen

Pascher einen Pascher hat jemand, der nicht ganz richtig im Kopf ist - meist wird die natürlich nicht ernst gemeint: "Hast an Pascher?" = "Bist Du blöd?".

Patschen 1. Hausschuh; 2. Plattfuß beim Auto

Patschenkino Fernsehapparat

patschert tollpatschig, ungeschickt. Von ungarisch "bocs" = Bärenjunges

Patzer Fehler bzw. derjenige, der einen Fehler begeht

patzen klecksen

Patzn 1. Klumpen 2. Fleck 3. "sehr" (wie in: a patzn Hackn = eine großartige Arbeit)

päule weg, davon. "päule gehen" fliehen. "päule machen" die Zeche prellen. "päule hauen" hinauswerfen.

Pawlatschen 1. Bühne im Freien; 2. Baracke; 3. Balkon. Vom tschechisch "pavlac" = Balkon.

Pawlatschenhaus Haus, dessen Wohnungen nur über einen Rundumbalkon betreten werden können.

pecken 1. hacken (Ostereier pecken) 2. zahlen

Peckerl kleines Tattoo

Peitscherlbua Zuhälter

Pelerine Regenhaut, Regencape (wird über der eigentlichen Kleidung getragen und lässt sich i.d.R. sehr klein zusammenlegen)

Perron Bahnsteig (veraltet)

petschieren versiegeln (mit Petschaft versehen). Von tschechisch "pecet" (= Siegel.)

petschiert sein blamiert sein; ruiniert sein; in einer schwierigen, peinlichen Situation sein. a) nach dem Siegel auf gepfändeten Gegenständen (»Kuckuck«), s. petschieren; b) von italienisch "pece" = "Pech". Da gehen die Meinungen auseinander.

Pfandl Pfandleihanstalt, im speziellen das Dorotheum in Wien

pfiat di, pfüat di Abschiedsgruß, "Gott behüte Dich". Gebräuchlich ist auch "pfiat di und baba".

pflanzen zum Narren halten, foppen, necken, täuschen

Pfitschigogerln ein Spiel, das mit Münzen auf einer Tischplatte gespielt wird.

Pfuscher Schwarzarbeiter

pfutsch sein verschwunden sein, "er ist pfutsch"

Pick Klebstoff

picken kleben. "jemanden eine picken" = "eine Ohrfeige verabreichen"

Pickerl Plakette, Klebeetikett

picksüß sehr süß (von picken = kleben)

Piefke, Piefkineser (Nord-)Deutscher. Nach einem preußischen Militärkapellmeister, der sich bei der Schlacht von Königgretz hervorgetan hat.

piefchinesisch 1. Deutsch, wie es außerhalb Österreichs gesprochen wird 2. alles, was der Wiener nicht versteht

Pinsch Fünfer (schlechteste österreichische Schulnote)

Pipifax eine Kleinigkeit (»des is a Pipifax für mi« -> Das ist für mich eine Kleinigkeit)

pipifein sehr fein, traumhaft schön

Pitschn sehr große Tasse mit mehr als 1/4 Liter Inhalt

Plafond Zimmderdecke

plärren weinen

plazen weinen

plauschen 1. plaudern 2. Unsinn erzählen ("plauchz net!"). Von mhd. "pludern" (= Plaudern)

pledern 1. sehr rasch fahren 2. stark regnen 3. flattern, schlagen. Von mhd "plederen" = sich schnell bewegen und/oder jiddisch "plejderen" = fliehen, sich davonmachen.

Pletsch'n 1. großes, weiches Blatt (z.B. Huflattich) 2. stürzen ("eine Pletsch'n reißen" für flach hinfallen) 3. Fieberblase

Plutzer 1. großes, rundes Gefäß 2. Kopf 3. Kürbis in Flaschenform

Pockerln Fruchtkörper der Föhre/Kiefer. Bei der Tanne nennt man die Fruchtkörper Tannenzapfen; die Pockeln sind eher rundlich denn länglich.

Polster auch: Kopfkissen

pölzen abstützen

Pölzung Abstützung auf einer Baustelle, um etwas am Einstürzen zu hindern

Pompfineberer Leichenbestatter, Bestattungsunternehmer

Porree Lauch

Powidl Pflaumenmus, Pflaumenmarmelade

präpotent überheblich

Pracka ein Gemüsehändler, der sein Geschäft von einem größeren Handwagen mit flacher Pritsche aus betreibt, heute kaum mehr anzutreffen

pracken 1. schlagen, hauen. "I prack da gleich ane" = "ich haue Dir gleich eine runter". 2. hinfallen, stürzen. "Da hat's mi niederprackt" = "da bin ich hingefallen"

Pracker Teppichklopfer; auch: kleiner fahrender Händler (veraltet)

Prader wertlose Taschenuhr

Pratzn große Hand, Hände

Pschisterer "Du kriegst gleich den Pchisterer" = "schleich Dich", "hau ab", "verschwinde". Aus "Radetzky" von Fritz Hermann: "Dieser Arm hätt ja gar nicht dreinhaun können, wären Majestät dem Hofkriegsrat gefolgt und hätten mir voreilig, statt mich gnädigst zu entschulden, den Pschisterer gegeben. "

pudern Geschlechtsverkehr ausüben

Pü(l)cher Grobian, Halbverbrecher, verdächtiges Subjekt, gerade noch kein kleiner Gauner, eher gewaltbereiter männlicher Jugendlicher

pumperlg'sund gesünder geht es nicht

Pupperl hübsches Mädchen, Puppe

Pupperlhutschen Hintersitz eines Mopeds, der Platz für das Pupperl

Puschkawüüh Durcheinander