Kakanien imaginäres Land, erdacht von Robert Musil, liegt zwischen Österreich und Ungarn, hat zwei Herrscher (einen Kaiser und einen König) in einer Person, lautmalerisch nach der K.u.K. Monarchie (K[a]K[a]nien) benannt - ein Land, in dem die Satire nicht strafbar und nicht der Zensur unterworfen ist.
Kakaosprudler (dünne) Beine
Kalfaktor abwertend für jemanden, der allerlei niedere Arbeiten und Dienste verrichtet
Kampl Kamm
Kapazunder Kapazität ("des is a richtiger Kapazunder, der waaß des sicher")
Karbonadeln Fleischlaberln. Im alten Wien kamen in herrschaftlichen Hauhalten die Köchinnen oft aus Böhmen.
Karfiol Blumenkohl
Karl den Karl machen, jemanden zum Karl machen = (sich oder jemanden) lächerlich machen, den Clown spielen. Kommt vom ehemaligen Carltheater, in dem vorwiegend heitere Stücke gespielt wurden.
Karotte Möhre
Karree Kassler
Kartendippler Kartenspieler. "Kartendippler Blues" von Gerhard Bronner.
Kartoffelpuffer Reibekuchen
kaschulieren hofieren, sich einschmeicheln
Kasten Schrank
Kastl 1. kleiner Kasten 2. Fernsehapparat ("schaust schon wieder den ganzen Tag ins Kastl") 3. Fußballtor
Katzlmacher verächtlich für Italiener, kommt von den italienischen Kesselflickern, die früher durch die Lande zogen
Kauderwelsch verworrene, unverständliche Sprache. Kauderwelsch war ursprünglich eine Bezeichnung für das Rätoromanische (von Kauder = Chur und Welsch = Sprache der italienischen Hausierer).
Kawall Spielkarte im Tarock, Reiter. Aus dem Französischen: "Chevalier".
Keks Rangabzeichen von Uniformierten
Kelch (Kölch, Kööch) Streit, Auseinandersetzung (von Mittelhochdeutsch "koel" = "Kohl")
keppeln schimpfen, lamentieren. In manchen Gegenden auch plaudern, tratschen.
Kieberer Polizist, Kriminalbeamter
kiefeln nagen, abnagen
Kipferl Hörnchen
Kipfler Salatkartoffel
Kinettn lange, schmale Baugrube, wenn Rohre verlegt werden. Dient manchmal als Unterkunft für Obdachlose. "In der Kinettn wo i schlaf" (Wolfgang Ambros)
Kiste (Bier) Kasten (Bier)
Klampfe Gitarre
Klabusterbeere Winterkirsche
Klappe Nebenstelle
kletzeln mit den Fingernägeln etwas herunterkratzen oder -schaben. Von ahd. "glat" = "glätten"
Kletzen getrocknete Birnen, von mhd. "Klotzbirne" = "gedörrte Birne"; wird aber auch für andere getrocknete Früchte verwendet, s. Kletzenbrot
Kletzenbrot Kletzen und andere getrocknete Früchte (Nüsse, Feigen, Rosinen, etc.) in Brotteig geschlagen und gebacken. Vor allem in der Vorweihnachtszeit sehr beliebt.
Klumpert wertlose Gegenstände, Gerümpel
Kluppe Wäscheklammer
Knacker, Knackwurst abgepaßte Fleischwurst
Knödel Kloß
Knofel Knoblauch
Knopf Knoten
Koffer 1. dummer, unangenehmer Mensch ("a so a Koffer") 2. Furz
koffern furzen
Kohl Wirsing
Kohlsprossen Rosenkohl
Koloniakübel Mülleimer (einer, der auf der Straße steht, früher aus Metall, heute aus Kunststoff)
Kombinage (gesprochen: "Kombinäsch") Unterkleid
kommod bequem
knozen ausruhen, lümmeln
Kracherl Limonade
kralawatschert windschief, deformiert, wackelig, instabil
Krampen 1. Spitzhacke 2. unattraktive Frau 3. altes Pferd. Von "krumm", mhd. "krump"
Kramuri Kram, Tand, wertloses Zeug, Allerlei
Krapfen Berliner
Krätzn 1. Hautkrankheit 2. unangenehmer Mensch (von "kratzen"). "Der Huber ist a echte Krätzn."
Kraut Weußkohl
Krauterer träger Mensch, Kleinigkeitskrämer
Krauthappel Kohlkopf
Kraxe, Kraxn 1. Rückenkorb, Butte; 2. altersschwaches Auto, Schrotthaufen auf Rädern, wird verächtlich auch allgemein auf Autos angewandt. "Mit dera Kraxn kummst nie nach Linz"
kraxeln klettern
Kren 1. Meerrettich; 2. Hochmut; 3. Jemand, der sich ausnutzen lässt, ein "Weh"; 4. seinen Kren dazugeben = einen mehr oder weniger unerwünschten Kommentar abgeben; 5. nobler Gast, der mit Geld um sich wirft; 6. "I bin a Kren von dem" = "ich bin von ihm begeistert"; 7. einen Kren reißen = (sich) wichtig machen
Krevegerl schwächlicher Mensch
Krispindel, Krischpindel dünner, schwächlicher Mensch; nach dem hl. Crespinus
Krügel, Krügerl 1/2 Liter. "Ein Krügerl" (ohne Zusatz) = "ein halber Liter Bier"
Kruzitürken Heute ein Fluch; früher ein Warnruf in den Türkenkriegen: "Kuruzzen und Türken kommen", wurde zu einem Wort verschliffen. Einer anderen Theorie zufolge kommt das Wort von Kreuztürken", christlichen Mitstreitern im türkischen Heer, also Abtrünnigen.
Kübel Eimer
kudern, kuddern lachen
Kukuruz Mais
Künette siehe "Kinettn"