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Retroanalyse im Schach

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Schach mit Sherlock Holmes

von Raymond Smullyan

11 - Raymond Smullyan

Schach mit Sherlock Holmes, 1979 (Seite 58)

[4k2r/8/8/8/2p5/5P2/2P2PP1/3b1RK1]

6+4. Weder Schwarz noch Weiß haben mit ihrem letzten Zug eine Figur geschlagen. Darf Schwarz (am Zug) noch rochieren?

[4k2r/8/8/8/2p5/5P2/2P2PP1/3b1RK1]

Lösung

Nein, Schwarz darf nicht mehr rochieren.

Nehmen wir einmal an, Schwarz darf noch rochierten. Was war dann der letzte Zug von Weiß? Nicht Be2×f3 , da Weiß im letzten Zug nicht geschlagen hat. Nicht Te1-f1, da der Turm auf e1 Schach geboten hätte. Nicht Kh1-g1 oder Kh1-g1, da der schwarze Turm gemäß der Annahme noch nicht gezogen hat und es keine schwarze Figur am Brett gibt, die von der h-Linie abgezogen sein könnte (Xh2-g1+ gefolgt von Kh1×g1 ist gemäß der Bedingung, dass Weiß zuletzt nicht geschlagen hat, nicht möglich). Bleibt 0-0..

Nehmen wir an, der letzte Zug von Weiß war die kurze Rochade. Was war zuvor der letzte Zug von Schwarz? Nicht Le2-d1, da Weiß dann davor keinen Zug gehabt hätte (weder Turm noch König können davor gezogen haben, da Weiß ja eben rochiert hat). Bleibt Bc5-c4.

Davor hätte Weiß Be2×f3 ziehen müssen. Der Ld1 wäre dann durch Bauernumwandlung entstanden. Der umwandelnde Bauer hätte das Feld d2 queren und dort dem Ke1 Schach bieten müssen. Der Ke1 muss also schon gezogen haben - aber das ist ein Widerspruch dazu, dass Weiß eben rochiert hat.

Aus diesem Widerspruch folgt, dass die Annahme falsch ist, dass Weiß zuletzt 0-0 gezogen hat und weiter, dass die Annahme falsch ist, dass Schwarz noch rochieren darf.