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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 5835

von Immanuel Gottlieb Moser

Rätsel

Drei Quellen von Licht.
Die Erste siehest du nicht;
Die Andere blendet mit ihrem Schein,
Die Dritte ladet zum Trunke dich ein,
Zum Trunke des Lichts, das ihr entquillt,
Wenn sie sich enthüllt.

Den Quellen gebricht
Es nicht an Fülle von Licht.
Die Erste durchleuchtet der Welten All,
Die Andere manch ansehnlichen Ball;
Aufginge dir ohne die Dritte doch nicht,
O Liebe, das Licht.

Ein ewiges Licht
Aus der Ersten unendlich bricht;
Jahrtausenden strahlte der Zweiten Pracht;
Doch ach! die düstere Todesnacht
Hüllt allzufrüh nur der Dritten Schein,
Den lieblichen, ein.

Doch zündet sie dann
Den Strahl an der Ersten von neuem an,
Und wenn vom Brande die Zweite versehrt,
Sich selbst und die Welten um sich verzehrt,
So senkt sie sich tief in die Himmel hinein
Mit seligem Schein.

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Gott, Sonne, Auge

Verweise

Worträtsel, Moser, Räthsel/1836