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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 1228

von Friedrich von Matthisson

Scharade (1+1 Silben)

Der Mann von schöpf'rischem Talent,
Den, Leser, Dir mein Ganzes nennt,
Und der, gleich einem schönen Stern
Vom allerreinsten Silberglanz,
Mit majestätisch-jugendlichem Prangen
Am Künstlerhimmel aufgegangen,
Verdient, als Guido's Zögling, nicht allein
Den Lorbeer aus des Latoniden Hain,
Nein! auch als Mensch den Deutschen Eichenkranz.
Sein Herz, voll hoher Kindlichkeit,
Blieb stets von meinem Ersten fern,
Und nur den Grazien geweiht,
Mein Zweites aber ist er ganz.

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Hart + Mann = Hartmann

Anmerkungen

Der Latonide ist Apollon, in der griechischen Mythologie u. a. der Gott der Künste.

Der Eichenkranz ist Bestandteil vieler deutscher Orden und Auszeichnungen. [Hinweis für alle Gutmenschen: Zu Matthissons Zeiten gab es noch keine NSDAP.]

Die Grazien sind in der römischen Mythologie die Göttinnen der Anmut und entsprechen den Chariten in der griechischen Mythologie. [Wikipedia]

Christian Ferdinand Hartmann (1774-1842) war Historienmaler und ab 1811 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, in der Sektion für die Bildenden Künste. [Wikipedia]

Guido ist ziemlich wahrscheinlich Guido Reni (1575-1642), ein italienischer Maler und Radierer [Wikipedia]. Die Hinweise darauf sind eher indirekt; in anderen Gedichten Matthissons wird dieser Maler jedenfalls bedichtet. Eine direkte Verbindung zwischen Reni und Hartmann (z.B. Malstil) haben wir nicht gefunden; eine persönliche Bekanntschaft ist ausgeschlossen.

Verweise

Scharaden, Matthisson